Für kurze Zeit über 7000 Dax durchbricht Sperre
16.08.2012, 17:37 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Was von den Börsianern ersehnt wurde, ist nun Wirklichkeit: Der Dax durchbricht kurzzeitig die psychologisch wichtige Marke von 7000 Punkten. Am Markt herrscht die Hoffnung, dass EZB und Fed bald konjunkturstützend eingreifen werden.
Dem Dax ist es am Donnerstag gelungen, die Marke von 7000 Punkten zu knacken. Mehrmals nahm der deutsche Leitindex Anlauf, prallte aber immer wieder ab. Am Nachmittag gelang dann kurzzeitig der Sprung über die psychologisch wichtige Marke. Am Markt herrscht Hoffnung, dass EZB und Fed in Bälde frisches Geld in die Finanzmärkte pumpen. Neue Nahrung erhielten die Spekulationen von den amerikanischen Konjunkturdaten, die durchwachsen ausgefallen waren.
Der Dax schloss um 0,7 Prozent höher bei 6996 Punkten. Der MDax gewann 0,6 Prozent auf 11.094 Zähler. Der TecDax verzeichnete ein Plus von 0,9 Prozent und wies 786 Punkte auf. Zuvor war der Leitindex stundenlang nicht vom Fleck gekommen.
Seit EZB-Chef Mario Draghi Ende Juli sehr klar machte, dass die Notenbank zum Eingreifen bereit ist, hat der Dax stark zugelegt. Die Volumina sind zwar sehr gering. Dennoch können es sich viele Profi-Anleger bei solchen Anstiegen nicht leisten zuzuschauen. Denn sie werden oft daran gemessen, wie gut sich ihre Portfolien im Vergleich zu bestimmten Indizes entwickeln. Hat also beispielsweise ein Fondsmanager für deutsche Aktien der positiven Dax-Entwicklung seit Draghis Ansage nicht getraut und nicht investiert, dann hat er achteinhalb Prozent an Performance verpasst.
Sehr stark präsentierten sich die Bankenwerte. So verteuerten sich Deutsche Bank um 3,0 Prozent. Mit den Commerzbank-Papieren ging es um 3,4 Prozent hoch.
Zulegen konnten wieder einmal die Aktien des Pharma- und Spezialchemiekonzerns Merck mit einem Plus von 3,6 Prozent. Seit das Unternehmen vor zwei Tagen einen überraschenden Gewinnsprung nebst erhöhter Jahresprognose präsentiert hat, haben die Anteilsscheine acht Prozent an Wert gewonnen. Händler sprachen von einer Art Stimmungsumschwung bei der Aktie. Offenbar zahle sich das Sparprogramm aus, und die Geschäfte mit den wichtigsten Medikamenten liefen überzeugend.
Metro schafften ein Plus von 3,5 Prozent, mit dem sie den Verlust des Vortages ausbügelten. K+S gewannen 0,7 Prozent. Die Papiere des Düngemittelherstellers profitierten von einem positiven Kommentar der Analysten von Barclays. Die Fachleute der Bank bewerten die K+S-Aktien mit "Overweight" und schrieben, das Unternehmen könne auch in einem schwierigen Umfeld ein robustes Wachstum vorweisen.
Im MDax verhalf eine Kurszielerhöhung von JP Morgan den Papieren von Kabel Deutschland zu einem Kursplus von 0,9 Prozent. Zu den größten Gewinnern bei den Nebenwerten zählten auch Gagfah mit einem Plus von 5,2 Prozent. Der in der Branche maßgebliche operative Gewinn (FFO) aus dem Vermietungsgeschäft des Immobilienunternehmens hatte sich im zweiten Quartal auf 0,13 Euro je Aktie verbessert.
Quelle: ntv.de, wne/rts