Marktberichte

G20 und US-Arbeitsdaten Dax freundlich erwartet

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Händler rechnen mit einem positiven Handelsstart. Die Nachrichtenlage zu Griechenland hat sich nicht wesentlich geändert. Marktbeobachter warten jetzt auf die Vertrauensabstimmung in Athen. Ansonsten im Fokus: das G-20-Treffen in Cannes und der offizielle US-Arbeitsmarktbericht.

Vor dem mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktbericht dürfte der deutsche Aktienmarkt am Freitag die jüngste Kursrally zunächst fortsetzen. Börsianer sehen den Markt weiter unter dem positiven Eindruck des ad acta gelegten Referendums in Griechenland sowie der überraschenden Leitzinssenkung in der Eurozone. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den Dax kletterte gegen 8.10 Uhr um 0,65 Prozent auf 6.172 Punkte, nachdem das Kursbarometer am Vortag um weitere 2,81 Prozent zugelegt hatte. Positiv sind auch die Vorgaben: Die sehr freundliche Wall Street schloss knapp unter Tageshoch und auch in Asien dominierten die Gewinner. Mit Blick auf den am Nachmittag anstehenden US-Arbeitsmarktdaten sieht ein Börsianer die Erwartungen nach den jüngsten Daten - gerade dem besseren ADP-Indikator - etwas gestiegen, was das Risiko einer Enttäuschung berge. Für Unsicherheit könne zudem die am Abend anstehende Vertrauensfrage des griechischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou sorgen. Der Ausgang gilt als ungewiss.

Commerzbank vorbörslich unter Druck

Im Dax standen vorbörslich vor allem die Quartalszahlen der Commerzbank im Fokus. Der Verlust im dritten Quartal ist einem Händler zufolge höher ausgefallen als erwartet. Das Handelsergebnis sei zwar besser ausgefallen, Provisions- und Zinsüberschuss hätten jedoch enttäuscht, so seine erste Einschätzung am Freitagmorgen. Negativ sei zudem, dass die Bank das operative Gewinnziel von 4 Mrd. Euro für 2012 aufgegeben hat. Bei Lang & Schwarz fiel der Kurs um knapp 1,5 Prozent, erholte sich damit aber kräftig von dem ersten Rutsch um fast sechs Prozent. Aktien der Deutschen Bank dagegen legten vorbörslich rund 2,5 Prozent zu.

Finanzwerte dürften insgesamt auch am Freitag mit dem Treffen der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) und den nächsten Schritten in Griechenland im Fokus stehen. Wie das 'Handelsblatt' berichtet, sollen die 29 weltweit größten Banken 1 bis 1,5 Prozentpunkte mehr an Eigenkapital aufbringen, als es die im ohnehin schon strengen Basel-III-Abkommen vorsehen. 'Die Forderungen sind nicht neu, sollten den Aktien aus dem Sektor aber dennoch nicht hilfreich sein', sagte ein Händler.

Heidelbergcement profitieren von Lafarge-Zahlen

Ferner stiegen Heidelbergcement im Kielwasser positiv aufgenommener Zahlen des Konkurrenten Lafarge vorbörslich um 2,60 Prozent. Beim französischen Baustoffhersteller ist der Gewinn zwar im dritten Quartal wegen gestiegener Kosten und ungünstiger Wechselkurse eingebrochen, Börsianer stellten aber vor allem auf die bestätigte Wachstumsprognose für den Zementmarkt von plus 2 bis 5 Prozent in 2011 und die Erwartung stabiler bis leicht steigender Preise ab. Das sollte auch Heidelcement ermöglichen, an die jüngste Aufwärtsbewegung anzuknüpfen.

Im TecDax trotzten Solarwerte wie Solarworld und Q-Cells am Freitag vorbörslich schlechten Branchennachrichten. Q-Cells gewannen bei Lang & Schwarz im freundlichen Marktumfeld mehr als 7 Prozent, Solarworld legten um rund 3 Prozent zu. Dabei sah ein Börsianer in einer schwachen Ergebnisprognose des US-Unternehmens Sunpower durchaus Belastungspotenzial. Sunpower rechnet für das Geschäftsjahr 2011 jetzt auf bereinigter Basis mit einem Verlust von 0,05 US-Dollar bis maximal einem Gewinn von 0,20 US-Dollar je Aktie. Bislang hatte das Unternehmen einen Überschuss zwischen 0,75 und 1,25 US-Dollar anvisiert. Die Markterwartung liegt dem Börsianer zufolge bei 0,62 US-Dollar je Anteil.

Quelle: ntv.de, dpa

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