Marktberichte

Weißer Rauch aus Athen Dax in Feierlaune

Positive Nachrichten aus Griechenland schieben die deutschen Aktienmärkte an. Das Sparpaket hat nun endgültig die parlamentarische Hürde genommen. Zudem gibt es eine grundsätzliche Einigung zur Beteiligung privater Gläubiger an Griechenland-Hilfen.

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die endgültige Zustimmung des griechischen Parlaments zum 28 Milliarden schweren Sparpaket hat den deutschen Aktienmärkten am Donnerstag weiter Auftrieb gegeben. Dort wurde zudem der Konjunkturindex der Chicagoer Einkaufsmanager positiv aufgenommen, der im Juni mit 61,1 Punkten besser ausgefallen war als erwartet.

Der Dax gewann 1,1 Prozent und schloss bei 7376 Punkten. Der MDax legte um 1,7 Prozent auf 10.933 Zähler zu. Der TecDax verzeichnete ein Plus von 1,3 Prozent und wies 894 Punkte auf.

Mit der Zustimmung der griechischen Parlamentarier ist der Weg frei für weitere Hilfen von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Höhe von zwölf Milliarden Euro, mit denen eine Staatspleite Griechenlands vermieden werden soll. Am Vortag hatten die Abgeordneten dem drastischen Konsolidierungskurs bereits grundsätzlich zugestimmt. "Alles andere als ein Ja des Parlaments wäre eine Überraschung gewesen", sagte ein Händler in Frankfurt. "Die Frage ist nur: Wie viel Zeit hat man sich dadurch erkauft? Die Märkte werden sicher bald Richtung Irland und Portugal schauen, die ähnliche Schuldenprobleme wie Griechenland haben."

Die deutschen Banken und Versicherungen einigten sich mit dem Bundesfinanzministerium grundsätzlich auf eine Beteiligung privater Gläubiger an Griechenland-Hilfen. Finanzminister Wolfgang Schäuble sagte, er rechne mit einem Gesamtbeitrag deutscher Institute von 3,2 Milliarden Euro. Er sei zuversichtlich, bis Sonntag eine Lösung zu haben.

Bei den Finanztiteln legten Commerzbank 1,0 Prozent zu. Deutsche Bank gewannen 0,6 Prozent.

Zu den größten Gewinnern im Dax zählten die Aktien der Munich Re, die 1,8 Prozent zulegten. Nach Einschätzung von Börsianern hat die Aktie nach den Verlusten in den vergangenen Wochen "Nachholpotenzial". Die Allianz konnte ihre Gewinne vom Vortag fortsetzen und verbuchte ein Plus von 1,5 Prozent.

Auf der Verliererliste standen BMW mit einem Minus von 0,1 Prozent, nachdem das Bankhaus Metzler das Papier auf "Sell" von "Buy" heruntergestuft hatte. Adidas  standen nach den Zugewinnen der vergangenen Tage unter Druck und verloren 0,5 Prozent.

Im Nebenwerteindex MDax stachen GEA mit einem Plus von 3,4 Prozent hervor. Der Anlagenbauer hatte am Vorabend ein deutliches Auftragsplus für die ersten fünf Monate dieses Jahres gemeldet. "Das ist eine starke Auftragslage", erklärte ein Händler.

Im TecDax standen viele Solarwerte nach einer Studie der Deutschen Bank unter Druck. Nach der Herunterstufung auf "Sell" durch die Analysten verloren Phoenix Solar 2,5 Prozent.

Im SDax stiegen Hornbach nach Geschäftszahlen auf ein Jahreshoch von 117,15 Euro und lagen im Verlauf noch 5,0 Prozent im Plus. Die Baumarktkette hat im ersten Quartal ihres Geschäftsjahres deutliche Zuwächse beim Umsatz und Gewinn verbucht.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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