Marktberichte

Unruhe an der Ölfront Dax in der Verlustzone

Der deutsche Aktienmarkt macht am Mittwoch weitere Abstriche. Die Verluste können zum Handelsende etwas abgebaut werden. Die unsichere Lage in Nordafrika und Nahost behindert den Handel. Über dem Frankfurter Parkett schwebt das Damoklesschwert Ölpreiserhöhung.

Mit dem Dax geht es am Mittwoch abwärts.

Mit dem Dax geht es am Mittwoch abwärts.

(Foto: dpa)

Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung in Nordafrika und im Nahen Osten hat am Mittwoch die Kurse am deutschen Aktienmarkt ins Minus gedrückt. Dazu trug laut Händlern auch die Fortsetzung der Talfahrt an der saudiarabischen Börse bei. Am Vortag hatten Panikverkäufe der Börse in Riad den größten Tagesverlust seit November 2008 eingebracht.

Zudem sorgten in Frankfurt Berichte aus Libyen über Auseinandersetzungen zwischen Truppen von Machthaber Muammar al-Gaddafi und Rebellen für Verunsicherung. Anleger fürchten, dass ein Übergreifen der Unruhen auf die ölreichen Länder am Golf und auf den weltgrößten Ölexporteur Saudi-Arabien den Ölpreis weiter in die Höhe treiben könnte.

Allerdings konnte der Dax zum Handelsende seinen Verlust etwas minimieren. Grund war der bis zu diesem Zeitpunkt positive Handelsverlauf in den USA. Dort gab es ermutigende Signale vom zuletzt arg gebeutelten Arbeitsmarkt.

Der Dax gab um 0,6 Prozent nach und schloss bei 7181 Punkten. Der MDax verlor 1,2 Prozent auf 10.182 Zähler. Der TecDax verzeichnete ein Minus von 0,2 Prozent und wies 898 Punkte auf.

Im Dax führten die Auto- und Logistikwerte die Verliererliste an. Händler sagten, der wieder hohe Ölpreis sei eine Gelegenheit, um bei den Favoriten des Vorjahres ein wenig Kasse zu machen. BMW und Daimler gaben um je 2,8 Prozent nach. VW verbilligten sich um 1,5 Prozent. Auch Infineon, die von vielen Anlegern inzwischen als Autozulieferer gelten, gingen um 1,0 Prozent runter.

Die Aktien der Deutschen Post gaben 1,3 Prozent ab. Für den Bonner Konzern erhöhen sich durch den hohen Ölpreis die Kosten. Auch Lufthansa zählten mit einem Abschlag von 2,2 Prozent zu den Verlierern im Dax.

Gegen den Trend stemmten sich nur wenige Aktien. Vor allem Adidas kam mit einer überraschend starken Dividendenanhebung bei den Anlegern gut an. Die Aktie verteuerte sich um 1,1 Prozent, nachdem sie zuvor deutlichere Gewinne verzeichnet hatte.

Die Aktien von Merck notierten unverändert. Händler waren zunächst enttäuscht, dass der Pharmakonzern für seine MS-Pille Cladribin in den USA zunächst keine Zulassung bekam. Doch viele Analysten hatten schon damit gerechnet.

Im MDax enttäuschte Axel Springer die Anleger mit seinem Zwischenbericht. Die Aktie brach um 5,4 Prozent ein. Ein Verkaufsempfehlung der DZ Bank machte den Aktien von Celesio zu schaffen: die Titel fielen um 6,2 Prozent.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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