Marktberichte

Konjunkturdaten liefern neue Hoffnung Dax kommt wieder zu Kräften

Alles zurück auf Anfang? Der Aktienmarkt scheint vor Kraft zu strotzen. Schon geistert wieder das Thema Weihnachtsrally übers Parkett.

Alles zurück auf Anfang? Der Aktienmarkt scheint vor Kraft zu strotzen. Schon geistert wieder das Thema Weihnachtsrally übers Parkett.

(Foto: REUTERS)

Bislang hat der Dezember die hohen Erwartungen der Börsianer nicht erfüllt. Doch nun keimt wieder Hoffnung: Nach einer mauen Vorwoche meldet sich der deutsche Aktienmarkt eindrucksvoll zurück. Plötzlich ist sogar eine Weihnachtsrally wieder ein Thema.

Getrieben von robusten Konjunkturdaten hat sich der deutsche Aktienmarkt nach vier Tagen in Folge mit Abschlägen zu Beginn der neuen Handelswoche kräftig erholt. Der Leitindex Dax kletterte 1,7 Prozent auf 9164 Stellen. Vergangene Woche hatte er sich noch mit Mühe oberhalb der 9000er Linie gehalten. Der MDax legte 1,2 Prozent auf 16.082 Punkte zu. Der TecDax zog 1,0 Prozent auf 1122 Zähler an. Der Eurozonen-Leitindex Eurostoxx 50 erhöhte sich um 1,8 Prozent auf 2976 Punkte. In den Indizes dominierten die grünen Vorzeichen.

Die am Vormittag veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone zeigten zwar, dass Frankreichs Wirtschaft zurückfällt, in Deutschland nimmt die Konjunktur hingegen weiter Fahrt auf. Aus Sicht von Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson ist sicher, dass die Wirtschaft in der Eurozone im zweiten Quartal nacheinander wachsen wird.

In den USA hellte sich der Frühindikator für das Verarbeitende Gewerbe im US-Bundesstaat New York im Dezember derweil nicht so stark auf wie erwartet. Auslieferungen und Aufträge hätten sich allerdings teils deutlich verbessert, kommentierte Analyst Johannes Jander von der Helaba.

Technische Analysten sehen nun sogar wieder Chancen auf eine  Weihnachtsrally. Im Langfristchart des Dax sei deutlich zu erkennen, dass der Trend auch nach der jüngsten Korrekturbewegung weiterhin intakt sei, sagt Christoph Geyer von der Commerzbank. Die Trendlinie des seit 2011 laufenden Trends sieht Geyer nicht in Gefahr.

Die Sorge um eine härtere Fed-Politik schwelt im Hintergrund weiter. Ob ein Drosseln der Fed-Anleihekäufe schon gänzlich eingepreist ist, bleibt ungewiss. Teilnehmer sagen indes, der Markt erhoffe sich vom Statement der US-Notenbank am Mittwoch vor allem Klarheit über die künftige Geldpolitik und keine "Wischi-Waschi-Aussagen".

Commerzbank wird Paket mit Schiffskrediten los

Im Dax beendeten Commerzbank den Tag als Gewinner. Die Papiere verteuerten sich um 4,1 Prozent auf 11,09 Euro. Das Institut hat einen Käufer für ein großes Paket von Schiffskrediten gefunden und kommt damit beim Abbau seiner Problemkredite voran. Ein Händler verwies als Antrieb zudem auf einen positiv aufgenommenen Pressebericht, demzufolge es durchaus möglich sei, dass deutsche Banken von der geplanten Bankenabgabe für einen europäischen Abwicklungsfonds erst einmal verschont blieben.

Telekom schlossen mit einem Aufschlag von 3,8 Prozent bei 11,78 Euro. In den USA wolle Sprint Nextel ein Gebot für die Telekomtochter T-Mobile US vorbereiten, hieß es. Die Telekom hält 67 Prozent an dem US-Mobilfunkunternehmen.

Siemens gewannen 2,9 Prozent auf 96,00 Euro. Grund war ein Großauftrag im zwischenzeitlich schwächelnden Geschäft mit Windanlagen.

Am anderen Ende verloren einzig Fresenius Medical Care - 0,6 Prozent - und Infineon, die 0,2 Prozent nachgaben

In der zweiten Reihe erhöhten sich Leoni 5,0 Prozent. Zudem reihten sich erneut Axel Springer wieder bei den Gewinnern ein. Für die Papiere ging es weitere 4,0 Prozent nach oben.

Abwärts ging es dagegen für Aurubis, die 1,9  Prozent fielen. Europas größter Kupfererzeuger kürzt die Dividende nach einem schwachen Geschäftsjahr um fast ein Fünftel. Grund ist ein Gewinneinbruch. "Der Ausblick hört sich allerdings vergleichsweise gut an", meinte ein Händler. Sollte die Konjunktur in der Eurozone im kommenden Jahr wachsen, dürften Aurubis davon profitieren. Wacker Chemie verbilligten sich um 0,8 Prozent.

Im TecDax erholen sich Evotec 4,2 Prozent. Das Papier hatte zuletzt nach einer Umsatzwarnung 17 Prozent verloren. "Die langfristigen Perspektiven bleiben intakt", sagt Igor Kim von Close Brothers Seydler

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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