Von Jahreshoch zu Jahreshoch Dax legt kräftig zu
16.09.2009, 17:40 UhrDer deutsche Aktienmarkt hat sich am Mittwoch von seiner positiven Seite gezeigt. Grund ist die Hoffnung auf eine Belebung der Weltwirtschaft. Besonderen Zusatzschub erfuhr der Dax durch den überraschend starken Anstieg der US-Industrieproduktion im August. Zuvor hatten vorsichtig positive Äußerungen von US-Notenbankchef Ben Bernanke zur Wirtschaftsentwicklung in der Vereinigten Staaten für gute Stimmung auf dem Frankfurter Parkett gesorgt.
Der Dax schloss um 1,3 Prozent höher bei 5700 Punkten. Am Nachmittag hatte der Leitindex ein neues Jahreshoch von 5713 Punkten markiert. Der MDax legte um 1,8 Prozent auf 7335 Zähler zu. Der TecDax verzeichnete ein Plus von 0,9 Prozent und lag bei 761 Punkten.
Aktienmarktexperte Justin Urquhart Stewart von Seven Investment Management warnte, dass sich der Markt in einer risikoreichen Phase befinde: "Die wirtschaftlichen Fakten und die Marktstimmung driften auseinander." Anleger drängten immer noch in Aktien, obwohl die Konjunkturdaten auf eine anhaltende Schwäche hindeuteten.
Spitzenreiter im Dax waren Adidas, deren Aktien sich nach positiven Äußerungen der Analysten von Morgan Stanley um 6,8 Prozent verteuerten. Adidas und Puma befänden sich in einer guten Ausgangslage, um ihre Marktanteile auszubauen, schrieben die Branchenexperten der US-Bank in einem Kommentar. Die beiden deutschen Sportartikelhersteller dürften von der erwachenden Konsumlust in China profitieren. Die im MDax gelisteten Titel von Puma stiegen um 4,1 Prozent.
Gefragt waren im Dax auch die Papiere des Kasseler Düngemittel- und Salzproduzenten K+S mit einem Plus von 4,3 Prozent. Händlern zufolge wurden sie von kräftigen Kursgewinnen bei den Titeln des kanadischen Konkurrenten Potash Corp mitgezogen. Die Stahlwerte ThyssenKrupp und Salzgitter profitierten von guten Vorgaben von US-Konkurrenten und verteuerten sich um 3,5 beziehungsweise 2,1 Prozent.
Verkauft wurden dagegen Volkswagen-Stämme, die ein Minus von 0,2 Prozent verzeichneten. "Viele fragen sich, was 2010 passiert, denn eine Sonderkonjunktur wie in diesem Jahr mit der Abwrackprämie dürfte sich nicht wiederholen lassen", sagte ein Händler. SAP gaben um 1,4 Prozent nach.
Für Aufsehen sorgte außerdem der 40-prozentige Kurssprung bei Arcandor. Unmittelbare Auslöser hierfür konnten Börsianer nicht nennen. Die Papiere des insolventen Mutterkonzerns der Karstadt-Warenhäuser und des Quelle-Versandhandels gelten als Spielbälle spekulativ orientierter Anleger. Am frühen Nachmittag lagen Arcandor-Titel noch 40,0 Prozent im Plus bei 56 Cent und haben damit ihren Wert binnen Wochenfrist mehr als verdoppelt.
Im MDax schossen die Aktien des insolventen Handelskonzerns Arcandor um 32,5 Prozent auf 53 Cent nach oben. Börsianer konnten keine genauen Gründe dafür nennen, vermuteten aber, dass kurzfristig orientierte Anleger auf Vorteile spekulierten. Die Aktien des Baukonzerns Bilfinger Berger und des Maschinenbauers Gildemeister profitierten von positiven Analystenkommentaren und verteuerten sich um 7,0 beziehungsweise 4,6 Prozent.
MDax-Schlusslicht waren HeidelbergCement mit einem Minus von 1,1 Prozent. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen nach dem fast 13-prozentigen Kurssprung am Dienstag.
Quelle: ntv.de, wne/rts/DJ