Airbus räumt Milliardenauftrag ab Dax leichter gesehen
07.10.2013, 08:28 Uhr
Dem Dax könnte ein trüber Tag bevorstehen.
(Foto: dpa)
Der anhaltende US-Haushaltsnotstand wird Börsianern zufolge den Dax auch am Montag belasten. Für EADS dürfte es allerdings ein guter Tag werden: Tochter Airbus hat Boeing einen der treuesten Kunden abgejagt.
I m US-Haushaltsstreit scheint ein Ende noch in weiter Ferne. Es ist bereits der 7. Tag des Regierungsstillstandes in den USA. Ein Kompromiss zwischen Republikanern und Demokraten zeichnet sich bisher nicht ab. An der Börse werden die Anleger langsam nervös. Mit einer anziehenden Risikoaversion notieren die Börsen in Asien überwiegend im roten Bereich. Der Dax sowie der Euro-Stoxx-50 werden zum Wochenstart mit einem Abschlag von rund einem halben Prozent erwartet.
Vorsichtig stimmen die Aussagen des republikanischen Sprechers im US-Repräsentantenhaus, John Boehner, nach denen er keine Möglichkeit für ein Anheben der Schuldenobergrenze sieht, wenn die Demokraten nicht über einen Schuldenabbau sprechen. Noch vergangene Woche war Boehner dahingehend verstanden worden, dass er keinen Staatsbankrott der USA erlauben werde.
"Dies hat die Märkte erschüttert und wird kurzfristig weitere Schwäche an den globalen Aktienmärkten auslösen", erwartet Stan Shamu, Anlagestratege von IG Markets. In Asien geht es nun überwiegend abwärts, auch die US-Index-Futures geben die Gewinne vom Freitag zum großen Teil wieder her.
Mitul Kotecha, Volkswirt bei der Credit Agricole, rechnet für die kommenden Tage mit einer steigenden Risikoaversion. Momentan sehe es danach aus, dass eine Einigung zur Anhebung der Schuldenobergrenze bis zum 17. Oktober kaum erreichbar sei. Ein Blick auf die ansonsten sicheren Häfen wie Anleihen und Gold zeigt, dass diese Märkte auf der Stelle treten. "Sollte das Unmögliche eintreten, und die größte Volkswirtschaft der Welt die Schulden nicht mehr bedienen, gibt es keine sicheren Häfen", erklärt ein Händler. Der Euro zeigt sich kaum verändert bei 1,3576 Dollar. Die Feinunze Gold notiert aktuell bei 1.313 Dollar.
An der Börse wird damit gerechnet, dass die europäischen Märkte im Gegensatz zu den Aktienmärkten in den USA und Asien weiter vergleichsweise gut abschneiden. Sie dürften von der Hoffnung auf ein Rezessionsende in der Peripherie profitieren. Ungeachtet dessen sollte das Interesse der Anleger nach defensiven Sektoren weiter hoch bleiben, dagegen dürften weiterhin die zyklischen Sektoren verkauft werden.
Eine Erfolgsstory liefert momentan Airbus. Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat vom traditionellen Boeing -Kunden Japan Airlines einen Auftrag im Volumen von 9,5 Milliarden Dollar erhalten. JAL kaufe 31 Maschinen des neuen Langstreckenjets A350, teilte die EADS-Tochter mit. Das erste Flugzeug soll 2019 ausgeliefert werden. Außerdem habe sich das japanische Unternehmen Optionen für weitere 25 Maschinen gesichert. Es ist das erste Mal, dass JAL Maschinen von Airbus kauft.
Positiv beurteilen Händler auch die Aussagen von Voestalpine zum Stahlsektor. "Wir erwarten, dass die Nachfrage nach Stahl in Europa im nächsten Jahr wieder steigt, zumindest zwei Prozent sollten drin sein", sagte Voestalpine-Chef Wolfgang Eder der Süddeutschen Zeitung. Seit dem Sommer würden die Kunden ihre Lager wieder auffüllen. Dieser Prozess sei noch nicht abgeschlossen. "Wenn dieser Trend anhält, könnten sich die Preise Anfang 2014 weiter erholen", sagte Eder anlässlich der Weltstahlkonferenz. Zum vierten Quartal habe Voestalpine bereits Stahlpreiserhöhungen durchsetzen können.
Die Diskussion über die Schuldenobergrenze könnte auch den Beginn der Berichtssaison erst einmal in den Hintergrund drängen. Sie wird am Dienstag traditionell von Alcoa eröffnet.
Quelle: ntv.de, sla/DJ/rts