Marktberichte

Anleger kehren vorsichtig zurück Dax macht Boden gut

Licht am Ende des Tunnels?

Licht am Ende des Tunnels?

(Foto: picture alliance / dpa)

Die deutschen Standardwerte schwenken nach dem Rücksetzer zum Jahresbeginn auf Erholungskurs. Positive Nachrichten sind zwar Mangelware, aus Spanien gibt es aber doch etwas zu vermelden. Die Wochenbilanz für den Dax bleibt negativ.

Nach dem verpatzten Auftakt des Börsenjahres 2014 haben sich am letzten Handelstag der Woche doch einige Anleger an die Aktienmärkte zurückgewagt.

Der Dax legte 0,3 Prozent auf 9435 Punkte zu, nachdem er am Vortag 1,6 Prozent eingebüßt hatte. Der MDax gewann 0,6 Prozent auf 16.618 Punkte. Am Donnerstag hatte auch der Index für mittelgroße Werte eine Bestmarke gesetzt, und zwar bei 16.672 Punkten.

Der Technologieindex TecDax zog am letzten Handelstag der Woche um 1,4 Prozent auf 1182 Punkte an. Der EuroStoxx50 erholte sich ebenfalls und gewann 0,4 Prozent auf 3074 Zähler.

Einigkeit herrscht unter Börsianern offenbar darüber, dass die übergeordnete Aufwärtsentwicklung grundsätzlich weiter intakt ist. Bereits nächste Woche könnte frisches Geld an die Aktienmärkte fließen, hieß es. Eine stärkere Rotation aus Anleihen in Aktien sei wahrscheinlich. Die schwächste Performance des Fonds-Flagschiffs "Total Return" von Pimco seit 1994 im vergangenen Jahr mache deutlich, dass die besten Zeiten für Renten zu Ende seien.

Größere Kursgewinne werden vorerst aber nicht erwartet. Viele längerfristig orientierte Anleger, die nach dem starken Börsenjahr 2013 Kasse gemacht hätten, würden sicher die kommenden Wochen abwarten, bevor sie wieder in den Aktienmarkt einstiegen, sagte Aktienhändler Jordan Hiscott vom Brokerhaus Gekko Global Markets.

Wichtige neue Impulse werden in der kommenden Woche unter anderem von den Sitzungen der US-Notenbank Fed und der EZB erwartet. Außerdem wird der US-Arbeitsmarktbericht am kommenden Freitag weitere Signale zur Konjunkturdynamik der weltgrößten Volkswirtschaft liefern.

Südeuropa sieht Licht am Ende des Tunnels

Positive Nachrichten kamen unterdessen aus Südeuropa: In Spanien sank die Arbeitslosenzahl im vergangenen Monat so stark wie seit Juni 2013 nicht mehr, zudem fiel in Italien die Inflationsrate im Dezember auf den niedrigsten Stand seit mehr als vier Jahren. "Da ist Licht am Ende des Tunnels", sagte Rentenstratege Orlando Green von der Credit Agricole. Die Risikoaufschläge für spanische und italienische Anleihen sanken.

Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen spanischen Bonds fiel zeitweise auf ein Dreieinhalb-Jahres-Tief von 3,896 Prozent. Die Risikoaufschläge (Spreads) zu vergleichbaren Bundestiteln rutschten erstmals seit Mai 2011 unter die Schwelle von 200 Basispunkten. Die italienischen Spreads blieben zwar knapp über dieser Marke, notierten aber so niedrig wie zuletzt im Juli 2011.

Lanxess und K+S top

Bei den Einzeltiteln zählten die beiden größten Verlierer des vergangenen Jahres, der Spezialchemiekonzern Lanxess und der Düngemittelproduzenten K+S, zu den größten Dax-Gewinnern. Die Papiere legten 1,6 respektive 2,1 Prozent zu.

Deutsche Telekom legten 1,1 Prozent zu. Goldman Sachs hatte am Morgen seine Verkaufsempfehlung für den Telekomkonzern bekräftigt.

Eon-Aktien stiegen um 0,6 Prozent an. Hier hat Goldman Sachs das Papier auf seine "Conviction Buy List" gesetzt.

Am Index-Ende verloren Commerzbank um 1,6 Prozent an Wert. Im zweiten Halbjahr 2013 waren die Papiere des Finanzinstituts noch um rund 75 Prozent in die Höhe geschnellt.

Aktien von Rückversicherern litten unter einem weiteren Bericht über schwächere Rückversicherungsprämien. So sanken die Titel von Munich Re um 1,3 Prozent und die von Hannover Rück um 0,1 Prozent.

Alles im Lot auf der Sonnenseite

An der MDax-Spitze zogen die Aktien des Polysiliziumherstellers Wacker Chemie um 5,7 Prozent an. Am Vormittag waren die Papiere in der Spitze bis auf 85,35 Euro gestiegen, das ist der höchste Stand seit Februar 2012. Der mittlerweile seit vier Wochen andauernde Preisanstieg bei dem Rohstoff Polysilizium für die Solarindustrie treibe auch die Aktien von Wacker Chemie weiter nach oben, sagte ein Händler.   

Gute Vorgaben gab es auch. Der Kurs des Photovoltaik-Module-Herstellers Yingli Green Energy war nach der Ankündigung eines Joint Ventures mit Datong Coal Mine Group in New York um mehr als 24 Prozent gestiegen. Im Gefolge legten auch andere Titel aus dem Sektor kräftig zu. Für SMA Solar zum Beispiel ging es 3,2 Prozent nach oben.

Symrise-Aktien profitierten von einer Anteilsaufstockung des Großaktionärs Sun Life mit plus 0,8 Prozent.

Quelle: ntv.de, ddi/DJ/rts

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