Marktberichte

Dickes Plus zum Schluss Dax macht Männchen

Es ist geschafft: Erstmals seit dem Rutsch unter die Marke von 6000 Punkten in der ersten Septemberhälfte hat der Dax wieder eine Woche im Plus beendet. Börsianer dürften jedoch auch drei Kreuze nach dem Ende dieser wilden Tage machen, hat sich der Dax in diesen fünf Tagen doch in einer Spanne von nicht weniger als 860 Punkten hin- und herbewegt.

Auf Tagessicht legte der Dax 3,4 Prozent auf 4781,33 Punkte zu. Der MDax kletterte um 1,5 Prozent auf 5419,69 Punkte. Der TecDax schloss 3,7 Prozent fester bei 545,89 Punkten.

Bis zum Wochenhoch des Dax von 5383 Punkten fehlt zwar noch ein ganzes Stück, doch der Anfang scheint gemacht. Als stützend werteten Händler die jüngsten Quartalsergebnisse aus den USA von AMD, Google und IBM, sowie den gebremsten Absturz des Ölpreises. Zudem sei der "kleine Verfall-Tag" an der Terminbörse Eurex glimpflich ausgegangen. Am diesem Tag verfallen Optionskontrakte auf Indizes und Aktien. Daneben sei das Geschäft jedoch "so orientierungslos wie immer" verlaufen, hieß es im Handel weiter. Es habe nur wenige einheitliche Sektortrends und viele unerklärbare Kursbewegungen gegeben.

Für etwas Druck auf den Markt sorgten zwischenzeitlich erneut schlechte US-Konjunkturdaten. So brachen die US-Baubeginne im September um 8,3 Prozent ein, obwohl der Markt nur mit minus 1,7 Prozent gerechnet hatte. Zudem wurden die August-Werte deutlich nach unten revidiert. Auch der Index der Universität Michigan zur US-Verbraucherstimmung fiel im Oktober auf 57,5 Indexpunkte nach zuvor 70,3. "Das ist die erste Stimmungsumfrage nachdem allen US-Konsumenten die Krise so klar ins Bewusstsein gerückt ist", sagte ein Händler. Allerdings reagierte der Markt nicht mehr negativ überrascht, da bereits am Vortag der Philadelphia-Fed-Index eingebrochen und die US-Industrieproduktion den stärksten Rückgang seit 1974 vermeldet hatte.

Rettungspaket hilft Finanztiteln

Gesucht waren unter anderem die Finanzwerte. Das rund 500 Mrd. Euro schwere Rettungspaket für die deutsche Finanzbranche ist nach der Zustimmung im Bundestag auch vom Bundesrat angenommen worden. "Große Auswirkungen hatte das heute nicht mehr, da es seit Montag so erwartet worden war", sagt ein Händler. Man müsse nun sehen, welche Bank den Fonds in Anspruch nehmen wolle. "Aber das erfahren wir vermutlich erst nächste Woche", fügte der Händler hinzu. Größter Gewinner unter den Bankentiteln war die Hypo Real Estate mit einem Plus von 6,9 Prozent. Die Commerzbank legte 3,4 Prozent zu, die Deutsche Bank ging mit einem Plus von 2,3 Prozent aus dem Handel.

Auch die Autowerte waren wieder en vogue. So stiegen die Daimler-Papiere um 9,2 Prozent. Der Autobauer, dessen Aktien seit Jahresanfang fast 65 Prozent an Wert eingebüßt haben, hatte ein kräftiges Absatzplus für den wachsenden chinesischen Markt gemeldet. BMW-Aktien legten 4,3 Prozent zu, Goldman Sachs hatte die Aktie auf "Kaufen" hochgestuft. Gegen den Strom schwammen wieder einmal VW mit einem Minus von 10,3 Prozent.

Quelle: ntv.de

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