Marktberichte

Citi schockt nicht mehr Dax macht gute Miene

Der deutsche Aktienmarkt besinnt sich nach kräftigen Minuszeichen an den vergangenen Börsentagen zum Wochenschluss auf seine Stärken. Angetrieben von positiven Vorgaben aus Übersee baut der Dax Schritt für Schritt seine jüngsten Kursverluste ab.

Der Dax notiert am Mittag 2,0 Prozent fester bei 4423 Punkten. Der MDax legt 1,3 Prozent auf 5132 Zähler zu. Der TecDax steigt 3,7 Prozent auf 477 Zähler.

Horrende Verluste bei der Citigroup und der Bank of America können den Markt am Mittag nicht mehr schocken. Nach kurzzeitigem Zucken der Bankentitel stabilisieren sich die Finanzaktien schnell wieder. "Die Zahlen der Citigroup sind katastrophal und bei der Bank of America dürften wir in den nächsten drei Jahren wohl keine Dividenden gezahlt werden", so ein Händler. Vieleshabe der Markt schon vorweggenommen, daher dürften die Zahlen "nicht länger belasten".

Mit Blick auf das lange US-Wochenende bleiben Börsianer vorsichtig. "Wegen des US-Feiertags am Montag werden viele Anleger kaum mit großen Positionen in das Wochenende gehen wollen", sagte ein Händler. "Schlechte Nachrichten aus dem Bankensektor sind ja weiter nicht auszuschließen." Am Montag bleiben in den USA die Märkte wegen des Martin-Luther-King-Days geschlossen.

Bei den Finanztiteln stehen die Zahlen der Citigroup und der Bank of America im Mittelpunkt. Die Citigroup ist im vierten Quartal unerwartet tief in die roten Zahlen gerutscht und spaltet sich auf. Im abgelaufenen Quartal verbuchte die US-Bank einen Verlust von 8,29 Mrd. Dollar, deutlich mehr als von Analysten erwartet. Für die Bank ist es der fünfte Milliardenverlust in Folge. Überraschend rutscht auch die Bank of America in die Miesen. Wegen der Vorsorge für Kreditausfälle, Abschreibungen und Verluste im Handelsgeschäft fiel ein Verlust von 2,4 Mrd. Dollar an. Die Papiere der Deutschen Bank hält ein Plus von 1,7 Prozent, die Postbank notiert 3,2 Prozent fester. Einzig die Commerzbank notiert 2,8 Prozent im Minus, allerdings haben die Papiere bereits vor Veröffentlichung der US-Quartalszahlen Minuszeichen aufgewiesen.

Größter Gewinner im Dax ist die Aktie von Infineon, die 7,1 Prozent zulegt, dennoch bleiben die Papiere mit einem Kurs unter einem Euro ein Pennystock. Für Rückenwind sorgen die Zahlen des US-Chipriesen Intel, der zwar einen kräftigen Umsatz- und Ergebnisrückgang verbuchen musste, jedoch einen verhalten optimistischen Ausblick gegeben hat.

Die Aktien des Einzelhandelskonzerns Metro gewinnen nach Vorlage von Bilanzen der Wettbewerber Ahold und Carrefour 2,2 Prozent. Der niederländische Einzelhändler setzte im vierten Quartal wegen der Zuwächse in den USA mehr um als im Vorjahr und entsprach damit in etwa den Analystenerwartungen. Der französische Einzelhändler bekräftigte am Vorabend das Ziel, 2008 einen operativen Cash-Flow von 1,5 Mrd. Euro zu erreichen.

Die Aktien des hochverschuldeten Baustoffkonzerns HeidelbergCement profitieren von Gerüchten über die Aufmerksamkeit von Finanzinvestoren. Unter anderem habe die Private-Equity-Sparte von Goldman Sachs Interesse an einer Beteiligung angemeldet, berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Goldman Sachs werde sich dabei möglicherweise mit dem US-Finanzinvestor TPG zusammentun. Auch die französische PAI Partners erwäge einen Einstieg. Die Papiere legen im MDax 7,8 Prozent zu.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen