Marktberichte

Luftholen für den nächsten Anstieg Dax mit winzigem Minus

Der Markt sammelt Kraft

Der Markt sammelt Kraft

(Foto: REUTERS)

Gewinnmitnahmen drücken den Dax ins Minus. Am Freitag hatte der Dax sein Plus seit Jahresbeginn auf mehr als 21 Prozent ausgebaut. Jetzt wird der Markt zurückhaltender, die Umsätze sind mau. Der Aufwärtstrend ist aber nach Ansicht der Händler noch nicht gebrochen.

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Gewinnmitnahmen nach zuletzt acht freundlichen Handelstagen haben den Dax moderat im Minus schließen lassen. Der deutsche Leitindex konnte seine frühen Verluste aber zum Ende hin deutlich reduzieren und gab schließlich nur noch marginal um 0,05 Prozent auf 7154,22 Punkte nach. Stützend wirkten sich dabei Finanzwerte aus, die ihre frühen Verluste noch in deutliche Gewinne ummünzen konnten. Der MDax verblieb mit 0,34 Prozent im Minus bei 10712,71 Punkten, während es der TecDax mit 0,73 Prozent auf 796,58 Punkte ins Plus schaffte.

Rückenwind gab es nach den frühen Verlusten durch die Vereinbarung zur Abwicklung der Kreditausfallversicherungen auf griechische Anleihen. "Die Ergebnisse haben keine weiteren bösen Überraschungen mit sich gebracht und so macht sich bei den Anlegern etwas Erleichterung breit", sagte Aktienhändler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade mit Blick auf die deutlich ins Plus gedrehten Finanzwerte. Zuvor wurden noch Gewinnmitnahmen für die deutlicheren Verluste verantwortlich gemacht, nachdem der Dax am Freitag bei knapp unter 7200 Punkten den höchsten Stand seit Anfang August 2011 erklommen hatte.

Auch vom Internationalen Währungsfonds (IWF) gab es gute Nachrichten. IWF-Chefin Christine Lagarde schätzt die Verfassung der Weltwirtschaft wieder etwas zuversichtlicher ein. Die Maßnahmen, die Europa und die USA im Kampf gegen die Finanzkrise ergriffen hätten, begännen nun, sich auszuzahlen.

Gut fielen auch die Daten vom US-Immobilienmarkt aus. Das Vertrauen der US-Bauunternehmen ist im März auf dem im Vormonat erreichten höchsten Stand seit fünf Jahren geblieben. Wie die National Association of Home Builders (NAHB) berichtete, blieb der Index der Verkaufsaktivität bei neuen Einfamilienhäusern auf dem abwärts revidierten Stand von 28 Punkten. Das war der höchste Stand seit Juni 2007.

Größte Gewinner waren die Aktien der Deutschen Bank mit einem Plus von 2,1 Prozent auf 39,50 Euro. Commerzbank legten um 1,7 Prozent zu. Die Finanztitel hätten weiter Nachholbedarf, sagte ein Händler. Commerzbank-Aktien verbuchten seit Jahresanfang ein Plus von rund 53 Prozent, die der Deutschen Bank kletterten um rund 33 Prozent. Im Vorjahr hatten Commerzbank über 70 Prozent eingebüßt, Deutsche Bank rund 25 Prozent.

Mit zu den größten Gewinnern zählten auch die Aktien der Deutschen Post, die sich um zwei Prozent auf 14,44 Euro verteuerten. Die UBS hat das Kursziel auf 16 von 14 Euro erhöht. Die Übernahme von TNT Express durch den US-Paketdienst UPS dürfte nach Einschätzung von Analysten kaum Auswirkungen auf die Deutsche Post haben. "Alles in allem glauben wir, dass die Konsolidierung im weltweiten Express-Geschäft keine negativen Auswirkungen auf DHL Sparte der Deutschen Post haben wird, weil TNT Express der schwächste Konkurrent mit vielen operativen Problemen war, was zu Preisdruck in der Branche führte", sagte DZ-Bank-Analyst Robert Czerwensky.       

Auf der Verliererseite stehen die Autowerte. Volkswagen gaben um 1,4 Prozent nach. BMW verloren 1,6 Prozent. Die Analysten von Goldman Sachs haben den Namen des Automobilherstellers auf ihrer "Conviction Buy List" ausradiert und das Kursziel auf 115 von 119 Euro gesenkt, halten aber an der Kaufempfehlung für BMW fest.

Nach dem Abschied aus dem TecDax gingen Q-Cells erneut auf Talfahrt. Die Aktien der finanziell angeschlagenen Solarfirma fielen um 8,8 Prozent auf 0,29 Euro und lagen damit nur sieben Cent über ihrem Rekordtief.

Quelle: ntv.de, DJ/dpa/rts

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