Marktberichte

Positive US-Daten Dax nimmt Witterung auf

In den Stunden vor der ersten Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) in diesem Jahr haben die meisten Anleger ihr Pulver trocken gehalten. Die bis zum Handelsschluss veröffentlichten US-Daten wirkten sich leicht positiv für den Aktienmarkt aus. Unter dem Strich veränderte sich das Börsenbarometer aber kaum.

Der Dax beendete den Handel bei 6.789 Punkten, was einem Mini-Plus von 0,01 Prozent entspricht. Händlern zufolge ging es am Mittwoch hauptsächlich um das "Abfeiern von Terminen" aus dem Konjunkturbereich.

Wichtigste Daten waren das US-BIP und der Einkaufsmanagerindex der Region Chicago am Nachmittag. Das BIP-Wachtum betrug im vierten Quartal 3,5 Prozent. Das zeige, dass die US-Wirtschaft zuletzt wieder an Schwung gewonnen habe, sagte ein Händler. Zudem seien die Arbeitskosten im gleichen Zeitraum leicht unterhalb der Markterwartung geblieben.

Belastend auf den Dax wirkte sich dagegen etwas später der Einkaufsmanagerindex der Region Chicago aus, der mit 48,8 unter die Marke von 50 gefallen ist. Der Einkaufsmanagerindex der Region Chicago werde häufig von der Entwicklung der ansässigen Automobilindustrie beeinflusst, so ein Händler. Daher sollte der Abschlag nicht überbewertet werden.

Für den Abend stand die Fed-Zinsentscheidung auf der Agenda. Eine sofortige Änderung des Leitzinses, der aktuell bei 5,25 Prozent liegt, galt an den Finanzmärkten als ausgeschlossen. Interessanter dürften wie immer die Formulierungen im Anschluss sein. "Ich erwarte, dass die Erklärungen der Fed eher Hinweise auf Zinserhöhungen geben werden, denn die Konjunkturdaten aus den USA waren zuletzt sehr gut", fasste ein Händler die Erwartungen vieler zusammen.

"Das wäre zunächst etwas negativ für den Aktienmarkt." Tendenziell sollte der Markt Händlern zufolge aber auch über die Sitzung der US-Notenbank hinaus in Wartestellung verharren, da am Freitag noch die US-Arbeitsmarktdaten für Januar anstehen.

An der Dax-Spitze hielten sich Bayer mit einem Plus von 3,9 Prozent. Hintergrund ist eine positive Studie von Merrill Lynch. Die Experten sehen 2007 als "Schlüsseljahr" für den Pharma-Bereich und setzten die Titel deshalb wieder mit "Buy" auf die Liste. Bayer habe eine breites Angebot an Produkten, die sich bereits in Phase III-Studien befänden. Dies lasse positive Nachrichten erhoffen, heißt es.

Gefragt waren auch ThyssenKrupp, die sich um 1,2 Prozent verteuerten. "Wenn man sich den Preis anschaut, den Tata für Corus zahlt, muss man sich auch Gedanken über die Bewertung von Thyssen machen", sagte ein Händler. Der indische Stahlkonzern hatte sich im monatelangen Tauziehen um seinen niederländisch-britischen Konkurrenten mit einer Offerte von umgerechnet 9,3 Mrd. Euro gegen die brasilianische CSN durchgesetzt. Vor diesem Hintergrund legten auch die im Nebenwerte-Index MDax gelisteten Aktien von Salzgitter um 0,7 Prozent zu.

Zu den größten Verlierern gehörten Infineon mit minus 1,8 Prozent bei 11,97 Euro. Die Halbleiter-Tochter Qimonda erwägt eine Expansion in die Wachstumsregion Asien. Börsianer äußerten sich kritisch und sagten, es sei besser, bereits bestehende Pläne auszubauen.

Metro litten mit minus 1,7 Prozent auf 52,51 Euro unter einer Abstufung durch JP Morgan. Anleger entschieden sich, Gewinn mitzunehmen, nachdem die Aktie in der letzten Zeit gut gelaufen war.

Die Analysten schraubten auch ihr Kursziel für die Deutsche Telekom zurück. Die T-Aktie fiel um 0,7 Prozent auf 13,50 Euro.

Im Nebenwerteindex MDax führten die Papiere von Heidelberger Druck die Verliererliste an. Sie fielen um knapp vier Prozent auf 32,36 Euro. Der Druckmaschinenhersteller hat sowohl beim Betriebsergebnis als auch beim Überschuss für das abgelaufene Quartal die Erwartungen von Analysten verfehlt.

Gefragt waren dagegen Norddeutsche Affinerie, die um 1,8 Prozent auf 22,30 Euro zulegten. Die Kupferhütte hat im ersten Quartal Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Der Kupferproduzent "hat die positiven Erwartungen für das erste Quartal insbesondere auf Grund der guten Bedingungen auf dem Altkupfermarkt noch übertroffen", sagte eine Analystin der NordLB. "Ab dem zweiten Quartal dürften jedoch zusätzliche Energiekosten die Ergebnisentwicklung belasten." Ihrer Einschätzung nach ist die Nachfrage nach Kupferprodukten aber weiterhin sehr hoch.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen