Marktberichte

Citigroup stützt Dax schießt nach oben

Eine Reihe positiver Geschäftsberichte aus den USA hat am Freitag für eine optimistische Stimmung am deutschen Aktienmarkt gesorgt. Der Dax legte 2,4 Prozent auf 6843 Punkte zu. Der MDax gewann 2,3 Prozent auf 9181 Zähler. Auch bei den Tech-Titeln ging es aufwärts, der TecDax stieg 1,8 Prozent auf 831 Zähler.

Nachdem bereits die amerikanischen Unternehmen Google und AMD die Märkte mit erfreulichen Quartalsbilanzen überrascht hatten, gelang es im Verlauf der Citigroup mit ihren Erstquartalszahlen, die Gemüter hinsichtlich der Finanzmarktkrise zu beruhigen. Zwar meldete die US-Großbank wegen der Kreditkrise erneut einen massiven Verlust, doch die Erträge übertrafen die Markterwartungen. Die Abschreibungen in Milliardenhöhe fielen nicht so schlimm aus, wie im Vorfeld befürchtet worden war.

Starke Zahlen meldeten zudem Caterpillar und Honeywell. Ein Händler meinte daraufhin, dass der Aktienmarkt seinen Boden inzwischen erreicht haben dürfte. "Es scheint nun wieder aufwärts zu gehen."

Finanzwerte gefragt

Gesucht waren Banken-Titel. Von den Citigroup-Aussagen profitierten die Titel der Deutschen Bank, die um 3,6 Prozent zulegten. Commerzbank gewannen sogar 6,2 Prozent, und Postbank rückten um 2,8 Prozent vor.

Die Infineon-Aktie reagierte positiv auf den Zwischenbericht des US-Chiphersteller AMD. Der hatte zwar weitere Marktanteile an den Branchenprimus Intel abgeben müssen und den sechsten Quartalsverlust in Folge ausgewiesen. Doch mit seinem Ausblick für das laufende Quartal lockte er wieder Anleger an. Infineon legten mehr als fünf Prozent zu.

Fresenius Medical Care stiegen um 4,6 Prozent. Die Papiere erholten sich damit von den Verlusten des Vortages. "Das ist rein technisch", sagte ein Händler. Andere begründeten das Plus mit Gerüchten über ein Interesse von Baxter International an dem deutschen Dialyse-Spezialisten.

Tui setzten ihren Höhenflug fort und legten zwei Prozent zu. Finanzinvestor Guy Wyser-Pratte kündigte an, den norwegischen Reeder und größten Einzelaktionär John Fredriksen auf der Hauptversammlung unterstützen zu wollen. Fredriksen will die beiden Tui-Aufsichtsräte Krumnow und Vranitzky abwählen lassen und das Reedereigeschäft um Hapag-Lloyd abstoßen. "Bei Tui tobt der Kampf zwischen den großen Aktionären, und das könnte zu sehr interessanten Optionen für die Anleger führen", sagte ein Analyst. Darauf werde am Markt derzeit spekuliert.

Lufthansa-Papiere gewannen vier Prozent. "Die jüngsten Fusionsgespräche zwischen US-Airlines wirken da ein bisschen nach", sagte ein Händler.

RWE unter Druck

Die stärksten Verluste verzeichneten Münchener Rück und RWE, die 1,8 bzw. 3,5 Prozent verloren. Die Papiere werden allerdings mit Dividendenabschlag gehandelt. Bei RWE drückte Händlern zufolge zusätzlich ein Analystenkommentar von Merrill Lynch. Die Experten der US-Investmentbank hatte RWE auf die Liste ihrer unbeliebtesten Aktien gesetzt.

Im MDax verteuerten sich die Aktien von K+S um sieben Prozent. Händler begründeten den Kursgewinn mit dem starken Quartalsergebnis des norwegischen Rivalen Yara. Der Konkurrent des Salz- und Düngemittelherstellers hatte für das erste Quartal ein überraschend hohes Ergebnis ausgewiesen. Die K+S-Aktien sind seit Tagen auf Höhenflug. Am Donnerstag hatten die Titel zwar 7,4 Prozent verloren, doch hatten sie zuvor mit 264,69 Euro ein Rekordhoch erreicht.

Bei den Nebenwerten stiegen die Aktien der Hamburger Hafengesellschaft um knapp sechs Prozent. Händler erklärten den Kursanstieg mit einer technischen Reaktion. Andere verwiesen auf die Einigung zwischen CDU und den Grünen in Hamburg auf die Elbvertiefung, um Containerschiffen mit mehr als 14 Metern Tiefgang das Einlaufen in den Hafen zu ermöglichen.

Quelle: ntv.de

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