Marktberichte

Grünes Plus zum Wochenschluss Dax schließt unter 7600 Punkten

Der Dax geht optimistisch in den Tag.

Der Dax geht optimistisch in den Tag.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Kurse am deutschen Aktienmarkt verbuchen die vierte Woche in Folge Kurszuwächse. Allzu große Sprünge sind nach den Zuwächsen der Winterrally jedoch nicht drin. Dick im Minus präsentiert sich die Deutsche Bank, für die eine düstere Woche zu Ende geht.

Dax
DAX 23.596,98

Wegen des ungelösten US-Haushaltsstreit haben sich Aktienanleger am deutschen Aktienmarkt zum Wochenschluss zurückgehalten. Der Dax konnte seinen Aufwärtstrend dennoch fortsetzen und schloss 0,2 Prozent fester bei 7596,47 Zählern. Auf Wochensicht legte das Börsenbarometer ein Prozent zu und verzeichnete zeitweise den höchsten Stand seit fast fünf Jahren. Für den MDax ging es am Freitag um 0,3 Prozent abwärts auf 11.955,99 Punkte. Der TecDax schloss dagegen 0,4 Prozent im Minus bei 830,04 Punkten.

Die Luft am deutschen Aktienmarkt werde zwar dünner, aber das geschehe auf einem hohen Niveau, bemerkte Marktbeobachter Gregor Kuhn von IG Markets. Ein überschaubarer Rücksetzer sollte niemanden wirklich überraschen.

Belastend auf die Aktienmärkte wirkte sich vor allem der US-Haushaltsstreit aus. Republikaner und Demokraten müssen bis Jahresende einen Kompromiss finden, sonst treten automatische Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen im Volumen von rund 600 Mrd. Dollar in Kraft. Dies könnte die USA laut Experten in eine Rezession stürzen. Bislang scheinen die politischen Fronten aber verhärtet: Die Demokraten verlangen höhere Steuern für die Reichen, die Republikaner lehnen jede Steuererhöhung ab und argumentieren, dies wäre Gift für die Konjunktur. Ein hochrangiger Abgeordneter der Demokraten brachte am Freitag eine Zwischenlösung ins Gespräch. Wenn bis zur Jahreswende fristgerecht eine Grundsatzeinigung mit den Republikanern gelänge, könnten die Details auch noch im kommenden Jahr ausgehandelt werden, sagte Steny Hoyer in einem TV-Interview.

Neue Konjunkturdaten aus den USA sandten gemischte Signale aus. So fuhren die Unternehmen ihre Produktion im November so deutlich hoch wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Zugleich fielen die Verbraucherpreise zuletzt stärker als gedacht. Angesichts der niedrigen Inflation dürfte die US-Notenbank an ihrer ultra-lockeren Geldpolitik festhalten. Die Aussicht auf eine weitere Geldflut setzte den Dollar unter Druck, der gegenüber Euro und Yen nachgab. Dr Euro notierte bei 1,3135 Dollar nach 1,3077 Dollar am Vorabend in New York. Die US-Börsen notierten uneinheitlich.

Erfreut nahmen die Anleger dagegen zur Kenntnis, dass sich Chinas Industrie weiter auf Erholungskurs befindet. Nach vorläufigen Daten ist der Einkaufsmanagerindex der Großbank HSBC im Dezember auf 50,9 Punkte gestiegen - das ist der höchste Stand seit 14 Monaten.

Daimler frohlockt

Die größten Gewinner am deutschen Aktienmarkt waren Daimler mit einem Plus von 2,5 Prozent. Die Aussicht auf einen US-Absatzrekord von Mercedes trieb die Papiere an. Der Chef von Mercedes Benz USA, Steve Cannon, hatte am Donnerstag in Detroit gesagt, bis zum Jahresende würden mehr als 270.000 Fahrzeuge abgesetzt. "Solche Aussagen schaden den Aktien sicherlich nicht", sagte ein Händler. BMW schlossen 1,3 Prozent fester, Volkswagen 0,3 Prozent.

Auf der Verliererseite standen erneut die Aktien der Deutschen Bank. Die Papiere rutschen um 2,1 ab und haben in dieser Woche mit 5,5 Prozent so deutlich verloren wie kein anderer Dax-Wert. "Da kommt alles zusammen: Die gestrige Gewinnwarnung, die Ermittlungen wegen möglichen Steuerbetrugs und der Kirch-Prozess. Da sind offenbar einige Fondsmanager heute Morgen aus ihren Meetings gekommen und verkaufen die Papiere", sagte ein Händler. Das Oberlandesgericht München urteilte, dass die Bank den Erben des Medienunternehmers Leo Kirch Schadenersatz zahlen muss. Über die Höhe müsse ein Gutachten entscheiden. Der im vergangenen Jahr verstorbene Kirch hatte der Deutschen Bank vorgeworfen, sie habe 2002 durch Äußerungen des damaligen Bankchefs Rolf Breuer seine Kreditwürdigkeit in Zweifel gezogen und damit den Zusammenbruch seines Konzerns ausgelöst.

Der Gesundheitskonzern Fresenius will sich von der defizitären Tochtergesellschaft Fresenius Biotech trennen. Fresenius-Aktien legten daraufhin um 1,2 Prozent zu.

Bei ProSiebenSat.1 winkt den Aktionären nach dem Verkauf des Skandinaviengeschäfts eine hohe Dividende. Der Sender erhält vom Käufer Discovery umgerechnet 1,33 Mrd. Euro. Die Aktie stieg um 1,8 Prozent.

Eine Kaufempfehlung der Privatbank Hack & Aufhäuser ließ die Aktien von Hugo Boss um 3,4 Prozent anziehen. Gekauft wurden zudem Aktien, die seit Jahresbeginn bereits stark gestiegen waren wie Kuka (+2,5%) oder Gildemeister (+3,9%).

Quelle: ntv.de, nne/jga/rts/DJ

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