Marktberichte

US-Börsen im Plus Dax sinkt ein bisschen tiefer ein

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(Foto: picture alliance / dpa)

Keine Impulse bekommt der Dax heute - und bleibt am Ende auf seinen leichten Verlusten sitzen. Der Euro macht keine Anstalten, weiter zu fallen und so die deutschen Exporttitel zu stärken. Für ein bisschen Entspannung sorgt hingegen die EZB.

Nach den leichten Verlusten vom Vortag ging es auch heute wieder ein Stück weiter nach unten für den Dax. Der anziehende Euro und das Endlosthema Griechenland sprachen heute gegen Aktienkäufe. Die Gemeinschaftswährung versuchte am Mittag den Sprung über die Hürde von 1,08 Dollar, während der deutsche Leitindex  deutlich nachgab. Am späten Nachmittag notiert der Euro bei 1,0734 Dollar und damit nahezu unverändert zum Vortageskurs.

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DAX 23.596,98

Damit setzt sich an den Finanzmärkten die enge Korrelation des Währungspaars Euro/Dollar zu den Aktienkursen fort. Steigt der Euro, geben Aktien nach und umgekehrt. Vor allem für US-Investoren ist ein steigender Euro ein Argument gegen Käufe europäischer Aktien.

Für ein wenig Entspannung an den Finanzmärkten sorgte laut Händlern die Europäische Zentralbank (EZB). Denn laut Kreisen soll die EZB die Refinanzierungsbedingungen für griechische Geschäftsbanken nicht weiter verschärft haben. Die New York Times hatte zuvor berichtet, die EZB fordere für Wertpapiere, die griechische Banken bei ihrer Notenbank in Athen als Sicherheit für Notfallkredite hinterlegen, Abschläge von bis zu 50 Prozent. Stattdessen soll die EZB laut dem Handelsblatt den Rahmen für Notkredite für griechische Geldhäuser sogar erweitert haben.

Im Fokus standen zudem die Bilanzsaison in den USA. Unter anderem legten Airbus-Rivale Boeing und Coca-Cola ihre Zwischenergebnisse vor. Zudem lassen sich nach Handelsschluss Ebay, Facebook und Texas Instruments in die Bücher schauen.

Deutschland: Banken-Titel sind Dax-Gewinner

Puma
Puma 19,77

Mit einem Verlust von 0,6 Prozent sinkt der Dax bis zum Handelsschluss auf 11.867 Punkte - sein Tagestief hatte er zuvor bei 11.787 Punkten markiert. Um ebenfalls 0,6 Prozent ging es für den MDax nach unten auf 21.215 Zähler. Der TecDax schloss nahezu unverändert auf 1666 Punkte, der Euro-Stoxx-50 büßte 0,1 Prozent ein.

Zu den größten Dax-Gewinnern zählten die Aktien der Commerzbank und der Deutschen Bank mit einem Plus von 2,3 und 1,4 Prozent. Auf den hinteren Plätzen landeten BMW, Beiersdorf und Munich Re mit Abschlägen von 1,8 bis 1,9 Prozent.

Osram sackten nach einem zunächst starken Anstieg am Morgen - mit einem neuen Rekordhoch bei 52,74 Euro - im Tagesverlauf ins Minus. Nach der angekündigten Abspaltung des klassischen Leuchtmittelgeschäfts klassischen Leuchtmittelgeschäfts fiel der Kurs um 1,6 Prozent.

Im SDax stiegen Puma 5,1 Prozent nach oben. Laut der Puma-Mutter Kering hat der Sportartikelhersteller den vergleichbaren Umsatz im ersten Quartal um 4,5 Prozent auf 825 Millionen Euro gesteigert. Im zweiten Quartal sieht Kering Puma auf dem Weg zu ähnlichem Wachstum.

USA: Nasdaq strebt auf alte Höhen

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Gute Firmenbilanzen beflügeln die US-Börsen. Der Dow-Jones-Index verbesserte sich um 0,5 Prozent auf 18.038 Punkte. Der S&P-500 gewann 0,5 Prozent auf 2.108 Punkte. Der Nasdaq-Composite stieg um 0,4 Prozent auf 5.035 Punkte und schloss damit auf dem höchsten Stand seit März 2000.

Yahoo-Aktien gerieten unter Druck. Sie gaben 1,2 Prozent nach, da Umsatz und Gewinn im ersten Quartal zurückgingen.

Gefragt waren Coca-Cola, die 1,3 Prozent an Wert gewinnen. Der weltgrößte Getränkekonzern hat erstmals seit neun Quartalen wieder mehr umgesetzt. McDonald's gewannen über 3,1 Prozent. Die weltgrößte Restaurantkette arbeitet nach den jüngsten Einbußen an einem Restrukturierungsplan.

Aus den Depots schmeißen Anleger dagegen Anteilsscheine von Boeing. Der Umsatz des US-Flugzeugbauers entsprach nicht den Erwartungen des Marktes. Die Aktie notiert 1,4 Prozent im Minus.

Devisen: Euro stagniert knapp unter 1,08 Dollar

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Der Kurs des Euro hat sich trotz der Sorgen um Griechenland wenig verändert. Die Gemeinschaftswährung kostete im späten US-Handel 1,0726 Dollar und lag damit in etwa auf dem Niveau vom Vorabend.  Gegen Mittag hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs auf 1,0743 (Dienstag: 1,0700) Dollar festgesetzt.

Am Vormittag hatte der Euro zeitweise den Sprung über die Marke von 1,08 Dollar geschafft. Händler begründeten dies mit einer allgemeinen Dollarschwäche. Am frühen Vormittag gewann der Dollar aber wieder an Stärke, nicht zuletzt wegen besser als erwartet ausgefallener US-Konjunkturdaten. Unter anderem waren die Häuserpreise im Februar stärker als erwartet gestiegen.

Am Devisenmarkt bleibt die Schuldenkrise in Griechenland weiter ein beherrschendes Thema. Laut jüngsten Meldungen dürfte die Regierung in Athen zwar mindestens bis zum Juni über ausreichend Geld verfügen. Aber es wird zunehmend eng.

Rohstoffe: Ölpreise geben nach

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 65,67

Derweil lassen die Ölpreise leicht nach.  Für ein Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI wurden zum US-Settlement 56,16 Dollar aufgerufen, ein Minus von 0,8 Prozent. Der Preis für ein Fass der Nordsee-Sorte Brent reduzierte sich um 1,1 Prozent auf 62,73 Dollar.

Am Markt wurde die Einstellung der Luftschläge durch die Arabische Allianz im Jemen als Grund für den Ölpreis-Tückgang in der ersten Tageshälfte genannt. Weil Saudi-Arabien ein sehr großer Ölproduzent ist und die Unruhen im Jemen als Bedrohung für die gesamte ölreiche Golfregion empfunden werden, hatten auch die Ölpreise mit Beginn des Eingriffs zugelegt. Allerdings wurden die Angriffe mittlerweile wieder aufgenommen.

Asien: Nikkei durchbricht wichtige Marke

An der Aktienbörse in Tokio hat der Leitindex Nikkei erneut die Marke von 20.000 Punkten übersprungen und den höchsten Stand seit 15 Jahren erreicht. Vor allem ausländische Investoren hätten sich mit Aktien aus der Finanzbranche eingedeckt, sagten Händler. Diese Papiere würden im Vergleich zu den zuletzt gestiegenen Anteilsscheinen von Firmen aus der Pharma- und Nahrungsmittel-Branche als unterbewertet angesehen.

Der Nikkei ging mit einem Plus von 1,1 Prozent bei 20.133 Punkten aus dem Handel und schloss damit so hoch wie seit dem Frühjahr 2000 nicht mehr. Erst Anfang des Monats hatte der Nikkei erstmals seit 15 Jahren die Marke von 20.000 Zählern geknackt.

Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans tendierte 0,3 Prozent fester. Die höchsten Zuwächse verbuchte der Index in Shanghai. Hintergrund ist die Entscheidung der chinesischen Zentralbank vom Wochenende, den Banken künftig mehr Spielraum für Kredite einzuräumen, um die Konjunktur in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt anzukurbeln. Das erfreute die Anleger. Dagegen gaben in Südkorea und Australien die Indizes nach.

Quelle: ntv.de, kst/wne/DJ/rts/dpa

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