Marktberichte

Es geht voran Dax steigt weiter

Rutschpartie ins Ziel.

Rutschpartie ins Ziel.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Kauflaune am deutschen Aktienmarkt ist ungebrochen, der Dax setzt seine Erholungsrally fort. Marktakteure müssen einen dicken Zahlenwust verdauen. Zahlreiche Unternehmen aus der ersten und zweiten Reihe legen ihre Bücher offen. Für etwas Aufsehen sorgt die Erstnotiz der Evonik-Aktie.

Der deutsche Aktienmarkt hat weiter Boden gut gemacht. Skeptiker mahnen zwar, dass die Aufwärtsbewegung angesichts der schlechten Makro-Daten nicht gerechtfertigt sei. Die Angst, dass die Aufwärtsbewegung auf tönernen Füße steht, konnte die Kauflaune der Anleger aber kaum bremsen.

Der Dax verabschiedete sich ein Prozent fester bei 7832 Punkten in den Feierabend. Der MDax legte 0,3 Prozent auf 13.419 Zähler zu. Der TecDax machte 0,3 Prozent gut auf 923 Punkte.

Bereits in den vergangenen beiden Sitzungen hatte sich der Leitindex um insgesamt 3,75 Prozent verbessert und seinen Mitte März bei 8074 Punkten begonnenen Abwärtstrend damit zumindest unterbrochen.

Allein am Montag hatte die Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung den Leitindex 1,3 Prozent fester schließen lassen. In der kommenden Woche wird sich zeigen müssen, ob die Hoffnung auf eine Leitzinssenkung in der Eurozone gerechtfertigt ist oder nicht.

Gute Nachrichten gab es am Morgen aus Großbritannien. Die britische Wirtschaft ist zu Jahresbeginn wieder gewachsen, womit sie die dritte Rezession seit Beginn der Finanzkrise erfolgreich abgewendet hat. Das BIP stieg von Januar bis März um 0,3 Prozent zum Vorquartal. Erwartet worden war lediglich ein Plus von 0,1 Prozent. Im vierten Quartal 2012 hatte es noch ein Minus von 0,3 Prozent gegeben.

Ansonsten richteten sich die Blicke weiter nach Italien. Mit dem Mitte-Links-Politiker Enrico Letta scheint nun ein Premierminister zu kommen, der eine breite Basis bei der Regierungsbildung finden könnte.

Bei den Einzeltiteln hatten die Anleger zum Ende der Börsenwoche zahlreiche Unternehmensberichte aus der ersten und zweiten Reihe zu verdauen. Boden gut machen konnten am Ende Bayer. Nach der Vorlage ihrer Quartalszahlen waren die Titel kräftig eingebrochen, am Ende notierten sie haarscharf im Plus. Händlern zufolge blieb das Ebitda hinter den Erwartungen zurück.

Die Wende schafften am Ende auch die Titel der Commerzbank, die 1,4 Prozent höher schlossen. Die Titel kämpfen die längste zeit des Handelstages mit dem am Vortag vollzogenen Split im Verhältnis 1:10. Kursverluste nach einem "reverse split" sind nicht ungewöhlich.  "Ein Reverse Split ist immer ein Zeichen von Schwäche und nie ein Kaufargument", kommentierte ein Händler bereits am Vortag. Zudem hatte die Ratingagentur Moody's auch die Bonität um eine Stufe auf "Baa1" von "A3 negativ" gesenkt.

Bei den Autobauern fuhren die Vorzugsaktien von Volkswagen mit 1,3 Prozent Plus vor, nachdem die Wolfsburger trotz kräftiger Rückschläge im ersten Quartal ihre Jahresziele bestätigten. Daimler-Titel notierten 1,8 Prozent höher. Der Stuttgarter VW-Konkurrent hatte einen heftigen Gewinneinbruch erlitten und den Ausblick kassiert.

Im TecDax gaben Dialog Semiconductor nach einer Herunterstufung durch die Credit Suisse um 3,7 Prozent nach.  

Etwas gemischt betrachten Händler die Zahlen der Software AG. "Der Umsatz liegt deutlich unter Erwartung, das Ebit ist ok und der bestätigte Jahresausblick auch", sagt ein Händler. Sehr gut sei vor allem der Kauf des US-Cloud-Providers LongJump. "Alle Kunden fragen derzeit nach dem Engagement im Modethema Big Data", so ein weiterer Teilnehmer. Daher dürfte der Schritt von Software AG in diese Richtung als sehr zukunftsweisend und damit positiv aufgenommen werden. Die Aktie verlor dennoch 1,5 Prozent.

Für Aufmerksamkeit sorgt die Erstnotiz der Evonik-Aktie. Nach mehreren gescheiterten Anläufen steht der Spezialchemiekonzern und Sponsor von Borussia Dortmund auf dem Kurszettel der Frankfurter Börse. Die Aktien des Börsendebütanten starteten am Morgen mit 33 Euro in d en Handel und verbuchten damit erste Kursgewinne. Zuletzt notierte der Kurs bei 32,98 Euro. Die Papiere waren institutionellen Investoren zu einem Festpreis von je 32,20 Euro angeboten worden.

Mit dem Börsengang sind nun 14,5 Prozent der Aktien im Besitz außenstehender Aktionäre. Ziel von Evonik ist eigenen Aussagen zufolge zunächst der Einzug in den Nebenwerteindex MDax. Mittelfristig gilt der Konzern aber als Dax-Kandidat.

Der Ball rollt

Fußball und Börse gehören seit je her zusammen -  schon bevor Fußballvereine den Gang auf das Parkett wagten. Und deshalb mussten Börsianer den Finaleinzug von Borussia Dortmund in der Champions League auch nachhallen lassen. "Die Dortmunder sind fast im Finale", sagte ein Händler euphorisch nach dem 4:1-Hinspiel-Sieg des BVB gegen Real Madrid.

Das Halbfinale spüle den Dortmundern eine Überweisung der Uefa in Höhe von rund 4,9 Mio. Euro in die Kasse. jetzt winke mit dem Finale in London das noch größere Geld. Dem Sieger im Londoner Wembley-Stadion warten weitere 10,5 Mio. Euro, dem Verlierer immerhin noch 6,5 Mio. Euro. Borussia Dortmund ist die einzige Aktie eines deutschen Fußballklubs die börsennotiert ist. An die Börse gekommen ist die Aktie im Jahr 2000 zu 11 Euro. Am Donnerstag notierte die Aktie bei 3,20 mit 6,4 Prozent im Plus. Am Mittwoch war die Aktie mit 3,01 Euro aus dem Xetra-Handel gegangen. Ddamit hat sie seit Jahresstart bereits 11 Prozent zugelegt.

Für die Analysten von GSC Research ist die Aktie ein Kauf, das Kursziel stecken sie bei 3,80 Euro. Dabei heben die Analysten hervor, dass Borussia Dortmund auch im kommenden Jahr in der Champions League an den Start gehen dürfte.

Quelle: ntv.de, ddi/bad/DJ/rts

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