Schluss mit Minus! Dax über 5.000
30.04.2002, 20:23 UhrNach einer kräftigen Berg- und Talfahrt hat der Dax den Weg zurück in die Pluszone gefunden. Das deutsche Standardwerte-Barometer kletterte sogar wieder über die psychologisch wichtige Marke von 5.000 Zählern. Ein gutes Omen für den Wonnemonat Mai?
Der Dax gewinnt 0,7 Prozent auf 5.041 Zähler.
Jede Menge Quartalszahlen beschäftigen die Gemüter. Allen voran meldete die Deutsche Post wie erwartet einen etwas geringeren Gewinn als im Vorjahr. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (Ebita) ist im ersten Quartal um 6,5 Prozent auf 785 Mio. Euro gesunken. Immerhin konnte der Konzern aber ein Umsatzplus von mehr als 13 Prozent auf 9,7 Mrd. Euro verbuchen. Analysten hatten hier jedoch auf einen etwas stärkeren Zuwachs gehofft. Die Quittung bekommt die "Aktie Gelb" auch gleich - der Titel verliert 0,67 Prozent auf 14,89 Euro.
Unerwartet schlechte Nachrichten kamen von Metro. Der Einzelhandelskonzern ist im ersten Quartal 2002 in die roten Zahlen gerutscht. Trotz Umsatzzuwächsen im Ausland verbuchte Metro beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern, Ebit, ein Minus von 5,9 Mio. Euro, nach einem Betriebsgewinn von 13,7 Mio. Euro im Jahr zuvor. Der Umsatz kletterte zum Vorjahresquartal um 5,2 Prozent auf 11,82 Mrd. Euro. Der Handelskonzern versucht jedoch zu beschwichtigen. Das Ebit der ersten drei Monate trage nur geringfügig zum Jahresergebnis bei und sei kein aussagekräftiger Indikator für das Jahresergebnis, hieß es. Anleger nahmen den Verlust dennoch übel, schließlich war ein Gewinn von 7,7 Mio. Euro erwartet worden. Die Aktie verliert 2,09 Prozent auf 35,03 Euro.
Zu den wenigen Gewinnern im Dax gehört BASF. Der Chemiekonzern hat im ersten Quartal zwar einen Ergebnisrückgang verbucht, Analysten hatten jedoch noch Schlimmeres erwartet. Statt wie befürchtet um 28 Prozent ging das Betriebsergebnis vor Sondereinflüssen lediglich um 15 Prozent auf 818 Mio. Euro zurück. Die Investmentbank ABN Amro nahm die Zahlen gleich zum Anlass, um die BASF-Aktie von "Reduzieren" auf "Hinzufügen" heraufzustufen. Das Kursziel wurde mit 50 Euro angegeben. Alles in allem, Grund genug zum feiern, befanden die Anleger und lassen die Aktie um satte 4,53 Prozent auf 47,08 Euro steigen.
Fresenius Medical Care hat im ersten Quartal zwar Umsatz und Gewinn gesteigert, die Erwartungen wurden aber trotzdem verfehlt. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen kletterte um elf Prozent auf 174 Mio. Dollar. Der Umsatz kletterte um zwei Prozent auf 1,187 Mrd. Dollar. Analysten hatten jedoch einen Gewinn von knapp 177 Mio. Dollar und einen Umsatz von 1,236 Mrd. Dollar erwartet und lassen die Aktie um 5,26 Prozent auf 65,80 Euro fallen.
Der Chiphersteller Infineon leidet unter der geplatzten Fusion der Konkurrenten Hynix und Micron. Der Titel verliert 3,38 Prozent auf 20,02 Euro. Durch den Zusammenschluss sollten Überkapazitäten in der Branche abgebaut werden. Das werde jetzt nicht passieren, erklärten Händler. Zu befürchten seien nun die negativen Auswirkungen auf die Chip-Preise und die Gewinne der Branche.
Ein dickes Minus verzeichnet wieder einmal die T-Aktie. Das Dax-Zugpferd verliert 2,83 Prozent auf 14,75 Euro. Zeitweise lag die Aktie gar unter ihrem Ausgabepreis von 14,62 Euro. Neue fundamentale Nachrichten seien nicht auszumachen, erklärte ein Händler. Die Deutsche Telekom leide einfach unter der schlechten Stimmung bei den Telekomwerten.
Quelle: ntv.de