Marktberichte

Trüber Tag in Frankfurt Dax verliert kräftig

Die deutschen Aktienindizes haben am Donnerstag deutliche Kursverluste erlitten und sich sehr schwach präsentiert. Händlern zufolge belasteten Bemerkungen von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann zu den US-Kreditversicherern die Indizes. Der Leitindex Dax schloss mit einem Minus von 1,7 Prozent bei 6734 Punkten. Der MDax mittelgroßer Werte verlor 2,2 Prozent auf 8592 Zähler. Der TecDax verlor mit 4,1 Prozent noch stärker und lag zum Handelsschluss bei 761 Punkten.

Laut Ackermann könnten die derzeitigen Probleme bei diesen so genannten Monolinern für die Finanzmärkte zu einem "Tsunami" vergleichbar mit der Subprime-Krise werden. Er gehe davon aus, dass die Kreditkrise noch sechs bis neun Monate anhalte. Händlern zufolge erhöhten die negativen Bemerkungen des Deutsche-Bank-Chefs den Druck auf die Börsen. Zuvor hatten negative Konjunkturdaten in den USA und negative Ausblicke einiger US-Unternehmen die Stimmung am Markt eingetrübt. Auch Bemerkungen von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet zu gestiegenen Abwärtsrisiken für das Wirtschaftswachstum im Euroraum wurden negativ aufgenommen.

Deutsche Bank verzeichneten in Reaktion auf nach Zahlen ein Plus von 0,4 Prozent. Das größte deutsche Kreditinstitut hat trotz der Finanzkrise seinen Gewinn gesteigert und die Markterwartungen leicht übertroffen. Außerdem bekräftigte Vorstandschef Ackermann Interesse an der Postbank. Postbank-Titel stiegen um 1,6 Prozent.

Infineon brachen nach Zahlen um 13,6 Prozent ein und standen damit auf dem niedrigsten Niveau seit März 2003. "Die Zahlen zum vierten Quartal waren OK und die Aussicht auf 2009 ist auch nicht das Problem - der Ausblick auf 2008 vor allem für Kommunikationstechnik (COM) ist aber sehrschlecht", sagte ein Händler.

Im MDax sprangen Norddeutsche Affinerie nach Berichten über einen möglichen Einstieg der russischen Norilsk Nickel an und stiegen um 3,1 Prozent. Kuka rutschten um 7,6 Prozent ab. Die Bilanz des Maschinenbau-Konzerns entsprach nach Einschätzung eines Analysten ungefähr den Erwartungen. Im derzeitigen Marktumfeld werde aber schon die kleinste Enttäuschung negativ aufgefasst, sagte ein Händler.

Aktien von Douglas gaben 2,5 Prozent ab. Die Zahlen lägen bis auf das Ebitda genau im Rahmen der Erwartungen, sagte ein Händler in einer ersten Reaktion. Außerdem habe Douglas seine Gewinn- und Umsatzprognose bestätigt. Alles in allem seien die Zahlensolide, aber kein Paukenschlag.

Im TecDax rutschten Carl Zeiss Meditec nach vorläufigen Zahlen um zehn Prozent ab. Der auf Augenheilkunde spezialisierte Medizintechnikkonzern sieht zwar eine hohe Akzeptanz und einen guten Auftragseingang bei Neuprodukten, die erwartete Schwäche des US-Marktes belasteaber im ersten Geschäftsquartal temporär das operative Ergebnis. Conergy weiteten die Vortagesverluste von rund 24 Prozent nach einem negativen Analystenkommentar um weitere 18,2 Prozent aus. Die Deutsche Bank hat in Reaktion auf die Vorabzahlen ihre Einstufung von "Hold" auf "Sell" gesenkt.

Balda brachen im SDax nach einem Zwischenbericht um 27,6 Prozent ein. Händlern zufolge hat ein negativer Analystenkommentar den Druck auf das Papier des Handy-Zulieferers noch mal deutlich erhöht.

Quelle: ntv.de

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