Marktberichte

Griechenland und Portugal Dax wird schwer rudern müssen

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(Foto: picture alliance / dpa)

Am deutsche Aktienmarkt dürfte es zunächst mit gedrosseltem Tempo weitergehen. Marktbeobachter begründen das mit den schwierigen Verhandlungen über einen Schuldenschnitt für Griechenland sowie den aufkeimenden Sorgen über möglichen neuen Hilfsbedarf für Portugal. Auf Unternehmensseite steht Siemens im Fokus.

Die anhaltenden Sorgen um die Finanzstabilität einiger europäischer Staaten dürfte die Anleger vom deutschen Aktienmarkt fernhalten. "Nach einem Plus von gut 9 Prozent im Dax seit Jahresanfang ist das ein guter Vorwand, etwas Geld vom Tisch zu nehmen", sagt ein Händler.

Im frühen Frankfurter Geschäft wird der Leitindex dann auch mit 6.387 Punkten indiziert, einem Minus von 0,8 Prozent gegenüber dem Xetra-Schluss vom Vortag.

Im Blick behielten die Investoren vor allem den Poker um die Entschuldung Griechenlands. Die Euro-Länder wollen den privaten Gläubigern einen stärkeren Verzicht abringen. Zusätzlich keimen Sorgen über möglichen neuen Hilfsbedarf für Portugal auf.

Auf der Konjunkturseite dürften bereits am Vormittag die Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor der Eurozone für neue Impulse sorgen. Für die Ankernation Deutschland erwarten Volkswirte für Januar einen Anstieg auf 49,0 von 48,4 Punkten im Dezember.

Am Nachmittag steht der belgische Geschäftsklimaindex für den ersten Monat des laufenden Jahres auf der Agenda. Hier lautet de Ökonomenkonsens auf minus 10,1 nach minus 10,6 Punkten im Vormonat. Die belgische Volkswirtschaft ist sehr stark bei so genannten Vorprodukten. Springt dort also beispielsweise die Produktion von Lacken an, könnte der Auftragseingang der deutschen Automobilindustrie angezogen haben. Daher gilt der Index als guter Vorläufer des ifo-Geschäftsklimaindex.

An der Tokioter Börse klammerten sich die Anleger an die Hoffnung, dass bald eine Einigung über einen griechischen Schuldentausch zustande kommt. Der Nikkei-Index gewann 0,2 Prozent. In Frankfurt hatte der Dax am Montag wegen der Spekulationen auf eine Griechenland-Einigung 0,5 Prozent fester geschlossen.

 Die US-Aktienmärkte waren zum Wochenauftakt mangels klarer Impulse kaum verändert aus dem Handel gegangen. Der Dow-Jones-Index verlor 0,1 Prozent, der S&P-500  legte 0,05 Prozent zu und der Nasdaq-Composite tendierte knapp 0,1 Prozent schwächer.     

Siemens-Anleger fürchten schwieriges Jahr

Der Gewinneinbruch bei Siemens verdarb den Anlegern bereits am frühen Morgen die Kauflaune. Mit einem Abschlag von 1,3 Prozent gehörten die Papiere im frühen Geschäft von Lang & Schwarz zu den größten Verlierern im Dax. Das Ergebnis nach Steuern des ersten Geschäftsquartals 2011/12 schrumpfte bei Siemens im Jahresvergleich um ein Sechstel auf 1,46 Mrd. Euro.

Für das laufende Jahr bestätigte Siemens-Chef Peter Löscher zwar die Gewinnprognose, erklärte aber, man müsse angesichts der anhaltenden Schuldenkrise hart arbeiten, um die Ziele zu erreichen. "Der Konzern stimmt die Anleger offenbar auf ein schwieriges Jahr ein, das verunsichert", sagte ein Händler. 

Für Software AG geht es um 1,9 Prozent nach unten. Das Unternehmen rechnet im wichtigen Geschäftsbereich ETS für 2012 mit einem Umsatzrückgang von 7 bis 12 Prozent. Für BPE soll es hingegen um 5 bis 15 Prozent nach oben gehen. Nach Einschätzung der DZ-Bank könnte gerade die Breite der Spannen für etwas Verunsicherung sorgen. Diese könne bei den Anlegern mit geringer Visibilität gleichgesetzt werden.   

Quelle: ntv.de, ddi/DJ/rts

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