Marktberichte

"Die Kuh ist nicht vom Eis" Der Euro zeigt's dem Dollar

Keine Atempause, Geschichte wird gemacht. Es geht voran: Aber nicht beim Euro. Das Vertrauen in Griechenlands Regierung samt Ministerpräsident Papandreou reicht nur einen Tag - und der war gestern. Positiv aber ist, dass die Gemeinschaftswährung weiter anzieht.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der positive Ausgang des Vertrauensvotums in Griechenland hat den Euro - wenn auch spät - dochb beeindruckt. Die Gemeinschaftswährung notierte am Abend - im Vergleich zum New Yorker Vortagesschluss - mit 1,4432 Dollar deutlich über der 1,44er Marke. Die Europäische Zentralbank (EZB) legte den Referenzkurs auf 1,4393 Dollar fest.

Analysten zufolge dürfte das Ergebnis die Anleger aber kaum überrascht haben. Sie hätten bereits darauf gesetzt, dass das Parlament der Regierung von Giorgos Papandreou das Vertrauen ausspreche. "Ein Regierungswechsel zu diesem Zeitpunkt hätte das Risiko impliziert, dass Griechenland das Erreichen der von EU und IWF auferlegten Spar- und Reformziele aufgibt - und damit die Unterstützung der Hilfsgeber verliert", schrieben die Analysten der Commerzbank in einem Kommentar.

Erst die Fed, dann der 28. Juni

Sichtbare Erleichterung beim griechischen Ministerpräsidenten Papandreou.

Sichtbare Erleichterung beim griechischen Ministerpräsidenten Papandreou.

(Foto: REUTERS)

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Dass sich die Euphorie über den Euro in Grenzen halte, liege aber auch daran, dass die Kuh noch lange nicht vom Eis sei, hieß es weiter. Entscheidend für die Zukunft der Griechenland-Hilfe sei letztlich die Frage, wie die Parlamentarier in Athen am 28. Juni über die neuen Sparmaßnahmen entscheiden würden. "Papandreou hat es bewusst vermieden, die Vertrauensfrage mit jener Abstimmung zu verbinden", erklärten die Analysten.

Der Blick der Investoren richtete sich zugleich auf die am Abend erwartete Zinsentscheidung der US-Notenbank. Fed-Chef Ben Bernanke werde angesichts der schwachen Konjunkturdaten auf Nummer sicher gehen und voraussichtlich keine Verschärfung seines geldpolitischen Kurses andeuten, vermutete Alan Ruskin von der Deutschen Bank.

28 Prozent Rendite

Am Rentenmarkt gaben die Renditen der zweijährigen griechischen Anleihen nach. Sie fielen um 28 Basispunkte auf 28,24 Prozent. Die zehnjährigen Bonds rentierten nahezu unverändert bei 17,122 Prozent. Der Risikoaufschlag (Spread)  zu den entsprechenden Bundespapieren lag bei 14,31 Prozent. Der Bund-Future notierte kaum verändert bei 125,93 Punkten.

Quelle: ntv.de, rts/DJ/dpa

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