Marktberichte

MDax auf Allzeithoch Deutsche Aktien gehen ab

Die deutschen Aktien haben am Donnerstag einen ordentlichen Schub nach oben bekommen. Angetrieben wurde der Markt von positiven Signalen aus den USA. Von einzelnen Werten abgesehen hat der Markt auf breiter Front zugelegt. Der MDax kletterte erstmals in seiner Geschichte über die Marke von 9900 Punkten.

Der Dax ging mit einem Plus von 0,9 Prozent auf 6851,28 Punkte aus dem Handel. Der MDax schloss bei 9903,32 Punkten, was einem Plus von 1,2 Prozent entspricht. Der TecDax kletterte am Donnerstag 1,8 Prozent auf 827,37 Zähler.

Die psychologische Mega-Marke von 7.000 Punkten rückt damit immer weiter in den Blickpunkt der Investoren. "Die 6900 Punkte sind in den nächsten Tagen sicher drin", sagte ein Händler. Die US-Notenbank hatte am Mittwochabend den Leitzins wie erwartet bei 5,25 Prozent belassen und im Begleitkommentar keine Hinweise auf einen Kurswechsel geliefert. Einige Börsianer hatten befürchtet, die Fed könnte Zinserhöhungen signalisieren.

Glänzende Zahlen der Deutschen Bank bewegten während des Handelstages die Aktie des Finanzkonzerns, bei Handelsschluss notierte die Aktie jedoch quasi auf Vortagesschluss bei 108,49 Euro. Der Finanzkonzern hatte im abgelaufenen Jahr seinen Vorsteuergewinn um 33 Prozent auf 8,1 Mrd. Euro gesteigert. Aus Sicht von Bankchef Ackermann war das letzte Quartal des abgelaufenen Jahres ein Rekordquartal für die Bank. "Dies ist das beste vierte Quartal in der Geschichte der Deutschen Bank", sagte er. Auch für das laufende Jahr ist Ackermann optimistisch. "Wir sehen ausgezeichnete Chancen für weiterhin anhaltende Erfolge im Jahr 2007".

Starke Kursbewegungen trieben auch die Aktie des Energiekonzerns Eon über das Parkett. Pressegerüchten zufolge hat sich der Energiekonzern im Übernahmekampf um den spanischen Versorger Endesa durchgesetzt. Der französische Rivale Gas Natural soll von einem Gebot Abstand genommen haben. Bei Handelsschluss notierte die Aktie 1,3 Prozent höher bei 105,60 Euro.

Die stärksten Kurssprünge unter den Blue Chips gingen auf das Konto der Charttechnik. Die Aktie der Deutschen Post kletterte 3,6 Prozent auf 24,45 Euro. "Die Aktie hat bei 24 Euro eine wichtige technische Widerstandsmarke genommen und jetzt folgen Anschlusskäufe", sagte ein Händler. Ein ähnliches Bild bei der Aktie von BASF, die um 2,4 Prozent auf 75,68 Euro zulegte. Hier verwiesen Händler auf den Durchbruch der Marke von 75 Euro.

Gravierende Kursverluste unter den großen Dax-Werten verzeichnete am Donnerstag ausschließlich Henkel mit einem Minus von 4,9 Prozent auf 113,88 Euro. Gründe für das dicke Minus waren eine enttäuschende Margenentwicklung sowie ein zurückhaltender Ausblick. "Unter Herausrechnung eines Einmaleffekts war die Ebit-Marge 2006 eher enttäuschend", sagte LBBW-Analystin Iris Schäfer.

Viel Bewegung in der zweiten Reihe

Im Nebenwerte-Index MDax, der erstmals über 9.900 Punkte kletterte, gehörten die Titel von KarstadtQuelle zu den Favoriten. Sie verteuerten sich um 3,4 Prozent auf 25,58 Euro. Börsianer erklärten das Kursplus mit dem Rekordgewinn der Touristik-Tochter Thomas Cook, die nun KarstadtQuelle allein gehört.

Ebenfalls gefragt waren in der zweiten Reihe nach einem charttechnischen Ausbruch SGL Carbon und Rheinmetall.

Bullenjagd bei den Tech-Werten

Größter Gewinner unter den Technologiewerten im TecDax war Conergy mit einem Plus von 10,2 Prozent. Das Solarunternehmen hatte die Übernahme des kanadischen Konkurrenten ETI Solar bekannt gegeben. "Offensichtlich kommt diese Transaktion gut an", sagte ein Händler.

Die Aktien des TecDax-Schwergewichts Qiagen knackten bereits im frühen Handel wichtige technische Widerstandsmarken und stiegen anschließend zeitweise um mehr als sechs Prozent. Am Abend gingen die Papiere mit einem Plus von fünf Prozent aus dem Handel. "Neben den technischen Faktoren ist die Stimmung für Biotech-Aktien generell im Moment auch wieder recht gut", sagte ein Händler.

In den Keller ging es hingegen um 6,6 Prozent für die Papiere von Epcos. Der Hersteller von Elektronikkomponenten hat zwar im ersten Quartal des Geschäftsjahres mehr verdient als im Vorjahreszeitraum, der Ausblick auf den zukünftigen Geschäftsverlauf enttäuschte jedoch. Bei stabilen Umsätzen werde der operative Gewinn geringer ausfallen als in den Monaten Oktober bis Dezember.

Auch Jenoptik musste im späten Handel 3,8 Prozent auf 7,90 Euro nachgeben. Grund ist ein drohender Patentstreit mit einer US-Firma und damit verbundene Schadensersatzzahlungen. Die zuständige Jury habe dem Richter empfohlen, Jenoptik zur Zahlung von 57,6 Mio. Euro an Asyst Technologies zu verurteilen, teilte Jenoptik mit. Eine abschließende erstinstanzliche Entscheidung sei in einigen Monaten zu erwarten.

Quelle: ntv.de

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