Marktberichte

Nervosität am Devisenmarkt Dollar zeigt sich von der starken Seite

Umzingelt.

Umzingelt.

(Foto: REUTERS)

Der Euro tut sich wegen des Syrien-Konflikts schwer. Der Dollar profitiert von den steigenden Aktienkursen und seinem Ruf als sicherer Währungshafen. Unterstützung sollte es auch von US-Daten geben.

Die Risikoscheu an den Märkten bleibt erst einmal hoch. Der Dollar dürfte sich als sicherer Währungshafen daher tendenziell von der starken Seite zeigen, prognostizierte Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen. Der Greenback wertete auf breiter Währungsfront auf. Der Euro fiel zum Dollar mit 1,3243 auf den niedrigsten Stand seit zwei Wochen. Im asiatischen Handel kostete der Euro noch fast einen US-Cent mehr. Auch zum Yen, Pfund Sterling und Schweizer Franken ist der Dollar gestiegen.

Während einige Börsianer Anzeichen für einen doch nicht bevorstehenden Angriff des Westens auf Syrien sahen, verwiesen andere auf die weiter unklare Lage und die Entsendung von Kriegsschiffen und -Flugzeugen ins Mittelmeer . "Keiner weiß genau, was als nächstes passieren wird", sagte ein Händler. "Die Anleger sind sehr nervös und viele warten einfach ab." Die Weltleitwährung Dollar sei da die sicherste Wahl.

Der Euro konnte nicht von guten Konjunkturdaten aus Frankreich und Italien profitieren. So war der Index zum Geschäftsklima in Frankreich so hoch wie seit fast zwei Jahren nicht mehr und deutlich höher als von Analysten erwartet. Ähnlich gut fiel der Index für das Verbrauchervertrauen in Italien aus.

"Gegen alle Erfahrung hat der Greenback in den vergangenen beiden Tagen nicht wirklich vom Syrien-Konflikt profitiert. Nun erholen sich die Finanzmärkte wieder etwas und der Dollar wird gekauft", sagt Lutz Karpowitz von der Commerzbank. Damit folge der Dollar zum Euro wieder den fundamentalen Rahmenbedingungen. Denn die absehbare Straffung der Liquidität durch die Federal Reserve und die von der Europäischen Zentralbank in Aussicht gestellte lockere Geldpolitik favorisiere die US-Währung zur Gemeinschaftswährung.

Unterstützung sollte der Dollar auch von neuen Konjunkturdaten erhalten. Bei der am Nachmittag anstehenden zweiten Schätzung des US-BIP-Wachstums für das zweite Quartal wird mit einer Aufwärtsrevision gerechnet. Zudem dürften die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe minimal gesunken sein. Experten zufolge sollten die Konjunkturdaten die Erwartung einer baldigen Straffung der US-Geldpolitik bestärken.

Notenbankchef Ben Bernanke hatte Ende Mai angekündigt, den Geldhahn langsam zuzudrehen, sofern sich die US-Wirtschaft erholt. Seitdem wird an den Finanzmärkten heftig über Zeitpunkt und Umfang des so genannten Tapering spekuliert.

Indische Rupie stabilisiert sich

Eine Stimmungsaufhellung in der Nacht hat der Indischen Rupie unterdessen nach zwei Rekordtiefs hintereinander eine Atempause beschert. Der Dollar notiert quer durch Asien etwas leichter, da die Riskoaversion schwindet. Hintergrund ist die Aussage von US-Präsident Obama, dass noch keine Entscheidung über einen Militärschlag in Syrien gefällt worden sei. Aktuell steht der Dollar bei 67,61 Rupien. Das Währungspaar könnte sich im Bereich 67/68 Rupien stabilisieren.

Quelle: ntv.de, ddi/DJ/rts

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