Nasdaq mit Dreijahreshoch Dow Jones stagniert
09.12.2010, 22:43 UhrDer Dow Jones bewegt sich am Donnerstag zum vierten Mal in Folge kaum von der Stelle. Zwar befürchten die Anleger, dass einige Demokraten dem zwischen US-Präsident Obama und den Republikanern ausgehandelten Steuerkompromiss nicht zustimmen könnten. Gute Konjunkturdaten aber setzen ein positives Gegengewicht gegen diese Sorgen.
Die US-Börsen haben am Donnerstag ein gemischtes Bild abgeliefert. Der Nasdaq-Index schloss auf dem höchsten Stand seit knapp drei Jahren, der Dow Jones hingegen kam nicht vom Fleck. Während gute Zahlen vom Arbeitsmarkt Auftrieb gaben, sorgten vornehmlich die zuletzt gestiegenen Renditen im Anleihenmarkt für Verunsicherung. Auch Widerstände im Lager von Präsident Barack Obama gegen die geplante Verlängerung von Steuererleichterungen beunruhigten die Anleger.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stagnierte nahezu unverändert bei 11.370 Punkten. Im Verlauf pendelte er zwischen 11.331 und 11.413 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500-Index rückte dagegen 0,4 Prozent vor auf 1233 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte 0,3 Prozent zu auf 2616 Punkte und schloss damit auf seinem höchsten Stand seit dem 31. Dezember 2007.
In den USA hatten in der vergangenen Woche weniger Bürger Arbeitslosenhilfe beantragt als erwartet. Der Vierwochen-Schnitt bei den Erstanträgen fiel auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren. Nach dem enttäuschenden Job-Bericht aus der Vorwoche schürten die Zahlen Hoffnungen auf einen Aufwärtstrend am seit langem schwächelnden Arbeitsmarkt.
Gegenwind kam vom Anleihenmarkt. Der Ausverkauf der vergangenen Tage ließ die Renditen für US-Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit zuletzt über drei Prozent klettern. Inzwischen hat sich die Lage zwar stabilisiert, doch die Anleger bleiben nervös. Der Anstieg könnte die US-Notenbank davon Abstand nehmen lassen, die Zinsen weiterhin niedrig zu halten und die Wirtschaft über den Aufkauf von Anleihen anzukurbeln.
Auf die Stimmung drückte zudem der Widerstand einiger wichtiger Demokraten gegen die von Präsident Barack Obama geplante Verlängerung der Steuerkürzungen. Die Wall Street steht hinter dem Vorhaben, weil es Unternehmen zu Gute kommen könnte. Analysten gehen aber davon aus, dass der Markt in den kommenden Tagen zu einer Jahresend-Rally ansetzen wird.
Auf Unternehmensseite stand DuPont im Blickpunkt. Der Chemiekonzern gab einen durchwachsenen Ausblick auf das kommende Jahr. Die Aktien des Unternehmens rutschten 1,1 Prozent ab und lasteten auf dem Dow.
Interesse weckten auch eine Reihe von Übernahme-Nachrichten. So kauft etwa das Kreditkarten-Unternehmen MasterCard die Prepaid-Cash-Card-Sparte des Wechselstuben-Betreibers Travelex für knapp 460 Millionen Dollar. Die MasterCard-Aktie legte 0,2 Prozent zu.
Zu den größten Gewinnern gehörten aber Titel aus der Finanzbranche. Die Aktien der Bank of America kletterten etwa 5,4 Prozent.
Quelle: ntv.de, rts