Leichte Verluste, kein Allzeithoch Dow hält die 14.000
28.02.2013, 22:20 Uhr
Da kann noch wer kommen.
(Foto: REUTERS)
Die Wall Street geht es nach einer zweitägigen Rally ruhig an. Der US-Haushaltsstreit ist zwar ein Thema, aber die Anleger bleiben dennoch gelassen. Die Verluste sind gering - was vor allem dem Leitindex zugute kommt.
Nach zwei Tagen mit satten Gewinnen ist es am Donnerstag an der Wall Street etwas gemächlicher zugegangen. Im späten Geschäft wurden die Tagesgewinne wieder abgegeben, nachdem die Indizes über die meiste Zeit deutlicher im Plus lagen. Zu großen Verkäufen kam es aber nicht, weder die Italien-Tragödie noch die ab Freitag drohenden Sparmaßnahmen belasteten stärker. Über die meiste Zeit stützten gute Konjunkturdaten.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,2 Prozent leichter auf einem Stand von 14.054 Punkten. Er blieb im Tageshoch nur 49 Pünktchen unter seinem Allzeithoch vom Oktober 2007. Der breiter gefasste S&P-500 büßte 0,1 Prozent auf 1514 Zähler ein. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab 0,1 Prozent auf 3160 Punkte nach. Der Dax hatte 0,9 Prozent zugelegt und war mit 7742 Stellen aus dem Handel gegangen.
Die vorbörslich veröffentlichten Konjunkturdaten wiesen keine einheitliche Tendenz auf. Das Bruttoinlandsprodukt stieg den revidierten Angaben zufolge nicht so stark, wie Volkswirte prognostiziert hatten. Dagegen beantragten in der vergangenen Woche weniger Amerikaner Arbeitslosenhilfe als erwartet.
Wichtig war die Ankündigung von Notenbankchef Ben Bernanke, die US-Wirtschaft weiter mit Geld schmieren zu wollen. Während seiner Anhörung vor dem US-Kongress hatte er das Festhalten an der lockeren Geldpolitik bekräftigt. Der Nutzen der quantitativen Lockerung überwiege die Nachteile, erklärte er.
Dass ab Freitag wahrscheinlich automatische Kürzungen der Staatsausgaben im Volumen von 85 Mrd. Dollar in Kraft treten, weil der Haushaltsstreit in den USA nicht rechtzeitig beigelegt wurde, schreckte die Anleger nicht mehr. Der Gewöhnungseffekt machte sich auch mit Blick auf die Pattsituation nach den italienischen Wahlen bemerkbar.
Abwärts statt aufwärts
Bei den Einzelwerten ging es für die Aktien des Handelsriesen J.C. Penney 17 Prozent abwärts. Das Unternehmen hatte einen massiven Einbruch bei den Umsatzerlösen bekanntgegeben. Wettbewerber Sears hat im Schlussquartal überraschend gut abgeschnitten. Die Aktie konnte davon allerdings nciht profitieren.
Auf den Verkaufslisten standen auch die Anteilsscheine des Online-Schnäppchenportals Groupon. Die Aktien fielen um 20 Prozent, nachdem das Unternehmen enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt hatte. Das Internet-Schnäppchenportal hat seit Anfang 2012 keinen Gewinn mehr erwirtschaftet und tut sich zudem schwer, die Umsätze anzukurbeln.
Aktien von Molycorp verbilligten sich um über 5 Prozent. Das auf seltene Erden spezialisierte Bergbauunternehmen hat die Einreichung seines Viertquartalsberichts bei der US-Börsenaufsicht verschoben. Das Unternehmen benötigt mehr Zeit für die Berechnung negativer Sondereinflüsse im Quartal.
Quelle: ntv.de, rts/DJ