Marktberichte

Bullen-Herrschaft in New York Dow knapp unter 10.000

Ein überraschend starkes Wirtschaftswachstum in den USA hat der Wall Street am Donnerstag kräftige Gewinne beschert. "Das Wachstum ist ein gutes Zeichen dafür, dass die Konjunkturpakete wirken. Man stelle sich vor, wir hätten Billionen Dollar in den Markt gepumpt und die Wirtschaft wäre dennoch geschrumpft - das wären wirklich schlechte Nachrichten gewesen", sagte ein Analyst.

Erleichterung an der Wall Street.

Erleichterung an der Wall Street.

(Foto: REUTERS)

Dow Jones
Dow Jones 45.422,13

Andere Analysten äußerten sich zurückhaltender. Die Wachstumsrate dürfte für einige Zeit den Höhepunkt bilden, dämpfte beispielsweise die Postbank den Optimismus etwas.

Für den Dow Jones ging es um 2,05 Prozent auf 9962,58 Zähler hoch und damit wieder nahe an die Marke von 10 000 Punkten heran. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 2,25 Prozent auf 1066,11 Zähler. An der Technologiebörse Nasdaq legte der Composite-Index um 1,84 Prozent auf 2097,55 Punkte zu. Der Auswahlindex Nasdaq 100 kletterte um 1,74 Prozent auf 1711,27 Zähler.

Zu den stärksten Werten im Dow Jones zählten Procter & Gamble mit plus 4,04 Prozent auf 59,54 US-Dollar. Der Konsumgüterhersteller übertraf mit seinem Gewinn je Aktie und dem Umsatz im dritten Quartal die Erwartungen. Für das Gesamtjahr 2010 (Ende Juni) schraubte Procter das Wachstumsziel für den organischen Umsatz herauf.

An der Indexspitze erholten sich derweil Alcoa von den herben Verlusten seit Wochenbeginn und kletterten um 8,97 Prozent auf 13,00 Dollar. Generell waren die Verlierer der vergangenen Handelstage weit vorne zu finden - beispielsweise ging es für Finanzwerte wie JPMorgan oder Bank of America, die um rund 3,9 und 4,8 Prozent zulegten. Aber auch Werte aus der herstellenden Industrie wie Caterpillar oder Boeing waren stark gefragt.

Kräftige Gewinne abseits des Dow Jones konnte Motorola mit plus 9,80 Prozent auf 8,74 Dollar verbuchen. Der krisengeschüttelte Handy-Hersteller sieht bei seiner Sanierung Licht am Ende des Tunnels und schaffte es das zweite Quartal hintereinander knapp in die schwarzen Zahlen. Der Gewinn und vor allem der Ausblick hätten positiv überrascht, sagten Händler. Dem Mobilfunker Sprint Nextel liefen unterdessen weiter die Kunden davon und das Unternehmen ist im dritten Quartal tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Die Aktie quittierte dies mit einem Verluste von 4,63 Prozent auf 3,09 Dollar.

Als schwächster Wert und einziger Verlierer im US-Leitindex rutschten Merck & Co um 2,31 Prozent auf 31,31 Dollar ab. Händler verwiesen auf den endgültigen Gesundheitsreformvorschlag des Repräsentantenhauses, demzufolge Arzneimittelhersteller unter größeren Einsparungen zu leiden hätten als in einer anderen Version des US-Senats. So sollen in den kommenden zehn Jahren etwa 80 Mrd. Dollar eingespart werden. Kaum Auswirkungen hatte indes die vorläufige Genehmigung der FDA für die Übernahme von Schering-Plough. ExxonMobil, die nach enttäuschenden Zahlen des Ölkonzerns lediglich 0,16 Prozent auf 73,96 Dollar gewannen, waren Zweitschwächste.

Quelle: ntv.de, dpa

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