Lichtblick am US-Arbeitsmarkt Dow macht einen Freudensprung
05.10.2012, 22:25 Uhr
Das ist das große Menetekel von Obamas Amtszeit: Die Schlange der Arbeitssuchenden wird nicht richtig kürzer.
(Foto: REUTERS)
Mit erfreulichen Arbeitsmarktdaten im Rücken schwingt sich der Dow auf den höchsten Stand seit Dezember 2009. Die US-Arbeitslosenquote sinkt im September überraschend auf 7,8 Prozent, den niedrigsten Stand seit Amtsantritt von Präsident Obama. Die Anleger jubeln.
Unerwartet gute Daten vom US-Arbeitsmarkt haben der Wall Street zum Wochenschluss weiteren Schwung verliehen. Vier Wochen vor der Präsidentenwahl in den USA fiel die Arbeitslosenquote auf den tiefsten Stand seit fast vier Jahren. Sie sank im September überraschend auf 7,8 Prozent von 8,1 Prozent im Vormonat, teilte das Arbeitsministerium in Washington mit. Das ist der niedrigste Wert seit Januar 2009. Ökonomen hatten mit einem Anstieg auf 8,2 Prozent gerechnet.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging 0,3 Prozent fester bei 13.610 Punkten aus dem Handel. Im Verlauf kletterte der Leitindex allerdings zwischenzeitlich mit 13.661 Zählern auf ein Fünfjahreshoch. Der breiter gefasste S&P-500 tendierte nach häufigem Auf und Ab kaum verändert bei 1460 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor dagegen 0,4 Prozent auf 3136 Stellen.
Die jüngsten Arbeitsmarktdaten zeigten, dass es einige berechtigte Hoffnungen auf Besserung gebe, sagte Peter Jankovskis von Oakbrook Investment in Lisle, Illinois. Die für US-Verhältnisse hohe Arbeitslosigkeit ist ein Schlüsselthema im Wahlkampf. Sein Kollege Kevin Caron von Stifel, Nicolaus & Co fügte hinzu: "Es zeigt, dass die Nachfrage in den USA letztendlich stabil bleiben wird." Die für US-Verhältnisse hohe Arbeitslosigkeit ist ein Schlüsselthema im Wahlkampf.
Bei den Unternehmenswerten stand das Papier von Zynga im Fokus. Nach einer abermaligen Revision seines Jahresausblicks stürzte der Aktienkurs um rund 12 Prozent ab. Facebook, das mehr als ein Zehntel seiner Einnahmen über Zynga erzielt, gingen um 4,7 Prozent zurück.
Der Aktienkurs von Sprint Nextel gewann dagegen rund zwei Prozent an Wert. Der Mobilfunkanbieter erwägt Kreisen zufolge ein Gegengebot für den Wunschpartner der Deutschen Telekom in den USA, MetroPCS. Sprint spiele derzeit die Möglichkeiten durch, ebenfalls eine Offerte für den regionalen Mobilfunkanbieter MetroPCS auf den Tisch zu legen und die Telekom damit zu überbieten. Überlegt werde derzeit, die Offerte bald vorzulegen - oder noch zu warten, bis die geplante Fusion der Telekom-Tochter T-Mobile USA mit MetroPCS über die Bühne ist, und dann für das ganze Unternehmen zu bieten.
Die Anteilsscheine des weltweit größten Kosmetikhändlers Avon legten mehr als sieben Prozent zu, nachdem die Vorsitzende des Kontrollgremiums und frühere Konzernchefin Andrea Jung ihren Rückzug aus dem Unternehmen bis Ende des Jahres bekanntgegeben hatte.
Quelle: ntv.de, dpa