Wirtschaft

Arbeitslosenquote unter acht Prozent Kleines Jobwunder für Obama

Die neuen Zahlen sind ein Erfolg für Obama.

Die neuen Zahlen sind ein Erfolg für Obama.

(Foto: REUTERS)

Einen Monat vor der Präsidentschaftswahl in den USA kann Präsident Obama noch einmal richtig punkten. Es gibt den erhofften Aufwind am Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote fällt auf den tiefsten Stand seit fast vier Jahren und unter die magische Marke von acht Prozent. Die Nachricht löst Jubel im Lager der Demokraten aus.

Die schlechten Arbeitsmarktzahlen in den USA waren ein großer Makel im Wahlkampf von US-Präsident Barack Obama. Die Arbeitslosenzahlen gelten als wichtigster Konjunkturindikator der USA. Erst beim Parteitag der Demokraten vor drei Wochen hatte Obama verstärkte Anstrengungen versprochen, um mehr Jobs zu schaffen. Da kommen die erfreulichen Zahlen gerade zur rechten Zeit.

Vier Wochen vor der Präsidentschaftswahl sank die Arbeitslosenquote überraschend auf den tiefsten Stand seit fast vier Jahren. Sie fiel im September auf 7,8 Prozent von 8,1 Prozent im Vormonat. Das ist der niedrigste Wert seit Obamas Amtseinführung im Januar 2009. Ökonomen hatten mit einem Anstieg auf 8,2 Prozent gerechnet. Im August hatte sie noch 8,1 Prozent betragen.

Einer separaten Unternehmensumfrage zufolge legte die Zahl der Beschäftigten in der US-Wirtschaft außerhalb der Landwirtschaft wie erwartet um 114.000 zu. In den beiden Vormonaten entstanden 86.000 mehr Jobs als zunächst angenommen. "Um ehrlich zu sein: Das sind verdammt gute Zahlen", sagte Analyst Lane Newman von ING Capital Markets. Besonders überrascht gaben sich Beobachter von der Revision der beiden Vormonatswerte.

So kurz vor der Präsidentenwahl löste die Nachricht Jubel im Lager der Demokraten aus, vor allem nach dem schwachen Auftritt Obamas in der TV-Debatte gegen den republikanischen Herausforderer Mitt Romney.

"Stoff für Verschwörungstheoretiker"

Die Entwicklung am Arbeitsmarkt spielt eine entscheidende Rolle im Wahlkampf zwischen Amtsinhaber Obama und seinem Herausforderer Mitt Romney. Bislang ist noch nie ein Präsident wiedergewählt worden, wenn die Arbeitslosenquote über acht Prozent gelegen hat. Einer Umfrage des Karriereportals Beyond.com sind die Beschäftigten in den USA mehrheitlich für Obama. Die Arbeitslosen bevorzugen jedoch seinen Herausforderer Mitt Romney.

Im Wahlkampf bemühen sich beide Lager vor allem darum, die Mittelschicht wiederzugewinnen. Dafür fehlen aber nach wie vor zu viele Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe. Insgesamt sind in den USA nach den offiziellen September-Daten 12,1 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet. Dazu kommen aber noch einmal mehr als sechs Millionen Menschen, die sich aus dem Arbeitsmarkt  verabschiedet haben und nicht mehr aktiv nach einer neuen Stelle  suchen.

Um mit dem Bevölkerungswachstum mitzuhalten, braucht der Arbeitsmarkt der größten Volkswirtschaft der Welt nach Berechnungen von Ökonomen einen monatlichen Zuwachs von 150.000 Jobs. Sie prognostizieren, dass die US-Wirtschaft bis zum Jahr 2014 weiterhin nur zögerlich vorankommt - bei einer Wachstumsrate von jährlich drei Prozent.

Dennoch: "Die Arbeitslosenquote ist niedriger als zu Beginn der Amtszeit von Obama", sagte Analyst Omer Esiner von Commonwealth Foreign Exchange. "Verschwörungstheoretiker werden angesichts dieser Zahlen durchdrehen."

Die Aktienkurse in Europa weiteten nach den Zahlen ihre Gewinne aus. Der Euro verteuerte sich leicht. Die Wall Street notierte ebenfalls höher.

Quelle: ntv.de, ddi/rts/DJ

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