Marktberichte

IBM verliert mehr als 8 Prozent Dow schließt knapp im Plus

Volle Packung vor dem Wochenende: Über mangelnde Impulse von Unternehmensseite konnte sich an der Nyse niemand beschweren.

Volle Packung vor dem Wochenende: Über mangelnde Impulse von Unternehmensseite konnte sich an der Nyse niemand beschweren.

(Foto: AP)

Mit einem Bündel frischer Quartalszahlen im Rücken verabschieden sich die Börsianer in New York von einer ereignisreichen Woche: Erst kurz vor Feierabend erhebt sich der Index der US-Schwergewichte ins Plus.

Zum Wochenausklang haben die Zwischenergebnisse großer US-Technologieunternehmen das Treiben im New Yorker Aktienhandel beherrscht: Die Zahlen von Google und Microsoft begeisterten die Anleger und verhalfen der Nasdaq zu einem klaren Plus. Der Quartalsbericht von IBM dagegen lastete schwer auf der Stimmung bei den Standardwerten.

Der Dow-Jones-Index hing nach den mit Enttäuschung aufgenommenen Resultaten von Schwergewichten wie IBM fast den gesamten Handel in der Verlustzone. Erst kurz vor Schluss drehte der US-Leitindex ins Plus und beendete den Tag 0,07 Prozent höher bei 14 547,51 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 gewann 0,88 Prozent auf 1555,25 Zähler. Der Composite-Index der Technologiebörse Nasdaq legte 1,25 Prozent auf 3206,06 Punkte zu. Der Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 1,40 Prozent auf 2780,46 Punkte.

Im Wochenvergleich gaben Dow Jones und S&P-500 jeweils 2,1 Prozent und die Nasdaq 2,7 Prozent nach - für alle drei Indizes war es der bislang größte Wochenverlust des Jahres. In Frankfurt schloss der Dax 0,2 Prozent leichter bei 7459 Punkten.

Die dramatische Lage in Boston, wo die Polizei nach dem Anschlag Jagd auf einen Verdächtigen machte, beeinträchtigte den Handel am Freitag nicht spürbar. Die Ostküstenstadt beherbergt eines der großen Finanzzentren in den USA.

Die Aktien von Google legten 4,4 Prozent zu. Ein deutliches Wachstum in seinem Internetgeschäft rettete dem weltgrößten Suchmaschinenbetreiber die Bilanz. In seinem angestammten Geschäft setzte der Konzern im ersten Quartal 23 Prozent mehr um.

Microsoft wechselt seinen Finanzchef aus und kämpft mit dem nur schleppenden Verkauf des neuen "Windows 8". Zugleich wies der Software-Branchenprimus aber einen überraschend hohen Quartalsgewinn von 6 Mrd. Dollar aus. Die Anleger konzentrierten sich auf die positiven Seiten und handelten Microsoft-Papiere rund 3 Prozent höher.

Energisch verkauft wurden dagegen die Dividendenpapiere des weltgrößten IT-Dienstleisters IBM. Der Konzern bekam im vergangenen Quartal überraschend deutlich die Zurückhaltung seiner Kunden zu spüren. Die IBM-Aktie sackte mehr als 8 Prozent ab.

Die Anteilsscheine des Siemens-Rivalen General Electric (GE) kamen glimpflicher davon. Sie büßten 4 Prozent ein, obwohl das Unternehmen seinen Gewinn im ersten Quartal um 16 Prozent auf 3,53 Mrd. Dollar gesteigert hat.

Die Fast-Food-Kette McDonald's setzte in seinen bestehenden US-Filialen 1,2 Prozent zuletzt weniger um und verfehlte mit seinem Gewinn im ersten Quartal die Erwartungen. Das schmeckte den Anlegern nicht, die Aktie verbilligte sich um 2 Prozent.

Abseits der Berichtssaison ging es für die Aktien von Boeing um 2,1 Prozent nach oben. Die US-Flugaufsicht hatte dem 787 "Dreamliner" nach drei Monaten Zwangspause wieder die Startfreigabe erteilt.

Zudem geriet Dell erneut in den Fokus. Der Finanzinvestor Blackstone hatte sich wegen des rückläufigen PC-Marktes aus dem Bieterwettkampf um den PC-Hersteller zurückgezogen, woraufhin die Papiere als Schlusslicht im Nasdaq 100 fast 4 Prozent einbüßten.

Ausnahmezustand in Boston

In Boston wirkte der Finanzdistrikt nahezu ausgestorben. Die meisten dort Beschäftigten arbeiteten von zu Hause aus. Es sei denn, sie hatten es noch in ihre Büros geschafft, bevor die Polizei zum Verbleib in Gebäuden aufrief. "Wenn man nicht um halb neun hier war, kam man nicht mehr rein", sagte David Porter von Baystate Financial Services in Boston. Der Handel sei aber nicht beeinträchtigt. "Es gibt nichts, was wir nicht tun können, außer hinauszugehen."

An der New York Stock Exchange wechselten rund 0,91 Mrd. Aktien den Besitzer. 2156 Werte legten zu, 812 gaben nach und 112 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,74 Mrd. Aktien 1682 im Plus, 779 im Minus und 76 unverändert.

Der Euro sank im New Yorker Handel auf zuletzt 1,3054 US-Dollar. Am US-Rentenmarkt fielen richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen um 5/32 Punkte auf 102 20/32 Punkte und rentierten mit 1,71 Prozent.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

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