Ölpreis belastet zunehmend Dow tritt auf der Stelle
24.02.2012, 22:15 Uhr
In welche Richtung drängt der Markt? Die Hinweise zum Konsumklima fallen deutlich aus.
(Foto: dpa)
Die Kurse an der Wall Street bewegen sich am letzten Handelstag der Woche nicht nennenswert vom Fleck. Während des Handels versucht der Leitindex Dow vergeblich den Sprung über die Marke von 13.000 Punkte.
Im Zwiespalt zwischen freundlichen Konjunkturdaten und einem rasant steigenden Ölpreis haben sich die Investoren an Wall Street am Freitag bewegt. Die Indizes verzeichneten keine großen Veränderungen.
Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte verlor 2 Punkte auf 12.983 Zähler. Mehrfach im Tagesverlauf war der Index über 13.000 Punkte gestiegen - wie auch schon am Dienstag. Der S&P-500 stieg um 0,2 Prozent auf 1366 Punkte. Der Nasdaq-Composite legte um 0,2 Prozent auf 2964 Zähler zu.
Die Handelswoche war gekennzeichnet durch einen richtungsarmen Seitwärtshandel. Die Indizes bewegten sich in engen Spannen, es wurden lediglich geringe Tagesgewinne oder -verluste verbucht. Als zunehmend belastend erwies sich der Ölpreis, der vor dem Hintergrund der Irankrise neue Höhen erklomm. Am Freitag stieg er den siebten Tag in Folge. WTI-Öl näherte sich der Marke von 110 Dollar, Brentöl stieg über 125 Dollar. Beide Ölsorten erreichten ein neues Neunmonatshoch. Damit verstärkten sich die Sorgen, dass das teure Öl die weltweite Konjunktur abwürgen könnte.
Dem gegenüber standen überzeugende Konjunkturdaten. Der von der Universität Michigan ermittelte Index für die Verbraucherstimmung in den USA erreichte in der zweiten Umfrage im Februar einen Stand von 75,3; Volkswirte hatten den Index bei 73,0 gesehen. Nach der ersten Befragung hatte sich ein Wert von 72,5 ergeben, im Vormonat hatte der Index bei 75,0 Punkten notiert.
Die Neubauverkäufe sanken im Januar zwar um 0,9 Prozent auf einen saisonbereinigten Jahreswert von 321.000, während Volkswirte einen Anstieg um 2,6 Prozent erwartet hatten. Gleichzeitig wurde aber der Dezember-Wert auf 324.000 nach oben revidiert, nachdem vorläufig ein Wert von 307.000 gemeldet worden war.
Unter den Einzelwerten legten Procter & Gamble um 0,4 Prozent auf 66,71 Dollar zu. Vor wenigen Wochen hat der Konsumgüterkonzern einen verhaltenen Ausblick gegeben. Am Donnerstag kündigte der CEO Bob McDonald nun umfassende Sparmaßnahmen an. In den nächsten vier Jahren sollen die Kosten um 10 Mrd. US-Dollar zurückgefahren werden. Das hatte bereits am Vortag den Kurs des Konzerns angeschoben.
Die Aktien des Versicherers American International Group (AIG) verbesserten sich um 1,5 Prozent auf 28,41 Dollar. Der lange Zeit tief in der Krise steckende Versicherungsgigant schreibt operativ wieder Gewinne und hat dank einer riesigen Steuergutschrift auch unter dem Strich gut verdient. Der operative Gewinn betrug im vierten Quartal 1,6 Mrd. Dollar.
Omnivision sprangen um 6,5 Prozent auf 17,13 Dollar. Der Hersteller von Sensoren für Kameras in Mobilfunkgeräten hat zwar in seinem dritten Geschäftsquartal nicht gut abgeschnitten, dafür aber einen überzeugenden Ausblick auf sein viertes Quartal gegeben.
El Paso steigerten sich mit einem Bericht im Wall Street Journal. Das Private-Equity-Unternehmen Apollo Global Management steht vor dem Kauf der Öl- und Gas-Erkundungs-Sparte von El Paso. Der Preis: rund sieben Mrd. Dollar. Die Aktie von El Paso kletterte um 1,5 Prozent auf 27,16 Dollar.
Quelle: ntv.de, DJ