Gute Nachrichten aus China Dow über 10.000 Punkten
10.06.2010, 22:30 UhrAngetrieben von Energieaktien, dem chinesischen Exportwachstum und einer weiteren Entspannung beim Euro gehen die US-Börsen deutlich fester aus dem Handel. Schwache Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten tragen dagegen nicht zur Kursfindung bei.
Positive Konjunkturdaten aus China und ein stärkerer Euro haben die US-Börsen beflügelt. China bestätigte einen deutlichen Anstieg der Exporte im Mai um knapp 49 Prozent. Die Nachricht war Wasser auf die Mühlen von Konjunkturoptimisten, die trotz der europäischen Schuldenkrise von einem deutlichen Wachstum der Weltwirtschaft ausgehen. Doch auch aus Europa selbst kamen gute Nachrichten, konnte doch das hoch verschuldete Spanien knapp vier Milliarden Euro Staatsanleihen am Finanzmarkt platzieren. Der Euro zog in der Folge ebenfalls an.
"Jetzt ist es offiziell. Die Nachricht aus China bestätigt, dass die USA und Asien auf dem Vormarsch sind und Sorgen vor einem erneuten Einbruch der Konjunktur übertrieben sind", sagte Peter Cardillo von Avalon Partners. Marc Pado von Cantor Fitzgerald pflichtete ihm bei: "Das ist wichtig, weil jeder sich die Frage stellt, was bei einer Schwäche Chinas passieren würde in Zeiten, in denen es überall sonst schon nicht gut läuft."
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 2,76 Prozent fester bei 10.172 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index kletterte um 2,95 Prozent auf 1086 Zähler, der Index der Technologiebörse Nasdaq 2,77 Prozent aus 2218 Stellen.
BP legen zu
Der Euro wurde gegenüber dem Dollar rund ein Prozent höher gehandelt und lag bei Handelsschluss der Wall Street bei 1,2117 Dollar. Angesichts der anhaltenden Sorgen um die Schulden in der Eurozone sorgte die gute Nachfrage bei einer Emission spanischer Anleihen am Donnerstag für Erleichterung. Das südeuropäische Land nahm 3,9 Milliarden Euro mit einer Laufzeit von drei Jahren am Markt auf. Zudem war die Nachfrage mehr als doppelt so hoch wie das Emissionsvolumen.
Der Rückgang der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe wurde nicht als Überraschung gewertet und bewegte den Handel wenig. Das US-Außenhandelsdefizit weitete sich im April leicht aus, was auf einen moderaten Aufschwung hindeutet.
Die in New York gehandelten Aktien des Ölkonzerns BP stiegen um 12,3 Prozent. Händler bezeichneten die Papiere als "Schnäppchen", nachdem sie am Mittwoch auf den tiefsten Stand seit 14 Jahren gefallen waren. Über BP hängt weiter die ungeklärte Frage, wie hoch die Kosten für die Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko am Ende sein werden.
Die Aktien von Goldman Sachs gaben 2,2 Prozent nach. Ein australischer Hedgefonds hat die mit Betrugsvorwürfen konfrontierte US-Großbank verklagt. Zudem rückt die US-Bankenreform näher, die wahrscheinlich die Gewinne der Großbanken schmälern wird.
Quelle: ntv.de, rts/dpa