Düstere Konjunkturdaten Euro-Kurs kommt zurück
13.02.2009, 14:09 UhrÜberraschend schlechte Konjunkturdaten aus der Euro-Zone haben Händlern zufolge den Euro am Freitag belastet. Die Gemeinschaftswährung gab ihre Gewinne zum US-Dollar ab und notierte mit 1,2865 Dollar in etwa auf New Yorker Vorabendniveau. Im frühen Handel hatte der Euro getragen von einer Erholung an den Aktienmärkten noch bis auf 1,2942 Dollar zugelegt.
Die Wirtschaft in der Euro-Zone ist im vierten Quartal unerwartet stark geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Das ist der größte Rückgang seit Gründung des Währungsraums.
"Nun ist es amtlich: Die Wirtschaft im Euroraum befindet sich in der schwersten Rezession seit Ende des Zweiten Weltkriegs", schrieben die Volkswirte der Commerzbank in einem Marktkommentar. "Dies erhöht den Druck auf die EZB, die Zinsen weiter schnell zu senken."
Tagesgeld bleibt stabil
Die Zinsen für Tagesgeld am europäischen Geldmarkt haben sich auch am Freitag kaum verändert. Händler nannten am Nachmittag Sätze von 1,0 bis 1,25 Prozent nach 1,05 bis 1,15 Prozent am Donnerstag.
Das Volumen in der Einlagefazilität der EZB sank auf 75,20 Milliarden Euro von 97,76 Milliarden am Vortag. Händler führten das auf eine insgesamt geringere Liquidität im Markt zurück. Anzeichen einer Normalisierung des Geldmarkts seien dagegen kaum zu sehen. Banken nahmen Übernacht-Kredite von 2,51 Milliarden Euro in Anspruch. Am Vortag war mit 10,41 Milliarden Euro die höchste Summe seit dem 10. November erreicht worden.
Der Referenzzinssatz Eonia war am Donnerstagabend mit 1,229 (Mittwoch: 1,245) Prozent festgesetzt worden.
Quelle: ntv.de