Marktberichte

Starker US-Jobmarkt drückt Euro auf 1,45 Dollar

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(Foto: REUTERS)

Die Gemeinschaftswährung kommt nach dem kräftigen Kurssturz vom Donnerstag vorerst auf keinen grünen Zweig. Ein überraschend starker US-Arbeitsmarktbericht gibt dem Dollar Rückenwind.

Nach dem Rückschlag am Donnerstag haben die überraschend starken US-Arbeitsmarktdaten dem Euro nochmals einen Dämpfer versetzt. Wie das US-Arbeitsministerium am Nachmittag mitgeteilt hat, stieg die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft im April um 244.000, während Volkswirte nur einen Stellenzuwachs um 185.000 erwartet hatten.

Zugleich sind die Angaben für den Vormonat nach oben revidiert worden. Allerdings ist die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat unerwartet auf 9,0 Prozent angestiegen. Hier war ein unveränderter Stand von 8,8 Prozent erwartet worden. "Der Stellenaufbau im April fand auf einer sehr breiten Basis statt", meint ein Volkswirt der Postbank. Angesichts der guten Konjunkturaussichten dürfte sich der positive Trend in den nächsten Monaten fortsetzen.

Damit bleibe die Zinsfront entspannt, so die Volkswirte der Helaba. Der geringe Lohndruck und die wieder gestiegene Arbeitslosenquote dürften die Fed zunächst in ihrer abwartenden Haltung bestärken. Eine schnelle Zinswende der US-Notenbank werde es wohl nicht geben.

EZB-Chef Jean-Claude Trichet

EZB-Chef Jean-Claude Trichet

(Foto: REUTERS)

Derzeit scheint sich die Gemeinschaftwährung im Bereich der Unterstützung um 1,45 US-Dollar zu stabilisieren. Die Einbußen gegen die US-Währung von rund 3 US-Cent am Vortag waren der größte Tagesverlust der Gemeinschaftswährung zum Greenback seit dem 23. November 2010 gewesen. "Seit Einführung des Euro gab es nur 14 Handelstage, an denen der Euro/Dollar stärker gefallen ist als gestern", konstatiert Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank.

Worte machen Kurse

EZB-Präsident Trichet hatte sich am Donnerstag weniger restriktiv zur künftigen Geldpolitik der Europäischen Zentralbank geäußert als viele Marktakteure erwartet hatten. Dies hatte einen Rutsch des Euro ausgelöst. Die zurückhaltende Wortwahl deute darauf hin, dass der nächste Zinsschritt frühestens im Juli anstehe, meinten Marktteilnehmer. Die im Vorfeld aufgekommenen Zinsspekulationen seien damit gedämpft worden.

Aus technischer Sicht ist der Euro nach dem starken Rücksetzer nun bei 1,45 US-Dollar unterstützt. Beim Hoch vom 21. April bei 1,4650 US-Dollar liegt ein Widerstand. Die Feinunze Gold ist am Nachmittag mit 1.486,50 US-Dollar gefixt worden nach 1.480 US-Dollar am Vormittag.

Quelle: ntv.de, rts

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