Schwere Stimmungsschwankungen Euro auf Berg- und Talfahrt
15.02.2012, 17:09 Uhr
Sensible Phase für den Euro
(Foto: dpa)
Die Unsicherheiten in Sachen Griechenland halten den Euro weiter gefangen. Nach einer Erholungsphase muss die Gemeinschaftswährung im späten europäischen Handel wieder Abschläge hinnehmen.
Wieder zunehmende Unsicherheiten zu Griechenland haben den Euro auf eine Berg- und Talfahrt geschickt. Nachdem zunächst Signale die Einheitswährung stützten, dass die griechischen Koalitionsparteien die von der Troika geforderten Zusagen über die Implementierung der Sparbeschlüsse und Reformvorgaben erfüllt werden, kippte die gute Stimmung am Nachmittag. Aus dem Bundesfinanzministerium verlautete, dass bislang nicht alle notwendigen Unterlagen aus Griechenland vorlägen. Der Euro fiel daraufhin auf ein Tagestief von 1,3063 Dollar.
Es sei zentral, dass die Fortdauer des griechischen Reformprogrammes über den anstehenden Wahltag hinaus sichergestellt werde, sagte das Finanzministerium weiter. Diese "Verlässlichkeit" über den griechischen Wahltag hinaus sei für weitere Hilfen an Griechenland nötig. Derweil heißt es aus Kreisen, dass einige Länder aus der Eurozone einen Überbrückungskredit für das angeschlagene Land in Erwägung zögen. Die Eurogruppe solle erst den Ausgang der Parlamentswahl im April abwarten und dann sehen, wie sich die griechischen Parteien zu den Reformverpflichtungen verhielten, sagte der Insider.
Das Gezerre in Griechenland stellt andere Nachrichten in den Schatten. So spielten ein besser als erwartet ausgefallener Empire State Index sowie schwache Zahlen zur Industrieproduktion aus den USA an den Märkten kaum eine Rolle. Am Morgen hatten noch Berichte aus China gestützt. Der Gouverneur der People's Bank of China, Zhou Xiaochuan, stellte in der Nacht während des Pekinger EU-China-Gipfels weitere Käufe von in Euro denominierten Vermögenswerten in Aussicht.
Quelle: ntv.de, sla/rts/DJ