Yen im Aufwind Euro behauptet sich
28.03.2007, 11:11 UhrDer Euro hat seine jüngsten Kursgewinne am Mittwoch behauptet. Er kostete 1,3328 Dollar und lag damit auf dem Niveau des europäischen Vortageshandels.
"Der Euro profitiert nach wie vor von der Schere, die sich sowohl bezüglich der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung als auch der Zinserwartung zwischen der Euro-Zone und den USA aufgetan hat", sagte Analystin Tomke Hansmann von der FXdirekt Bank. Für die Euro-Zone rechnen Experten wegen des robusten Wachstums mit steigenden Zinsen. Da sich die US-Konjunktur dagegen abkühlt, spekulieren einige bereits auf eine Lockerung der dortigen Geldpolitik.
"Zur Wochenmitte liegt das Schicksal des Greenback nun in den Händen des US-Notenbankchefs Ben Bernanke, der dem Wirtschaftsausschuss des US-Kongresses Rede und Antwort stehen muss", fügte Hansmann hinzu. Der US-Dollar wird wegen der grünen Farbe der Banknoten im Börsenjargon "Greenback" genannt."
Anleger warteten besonders gespannt auf Aussagen Bernankes zur nachlassenden Dynamik der US-Konjunktur und zum Immobilienmarkt. Dieser gilt als Achillesferse der weltgrößten Volkswirtschaft. Mitte des Monats hatten wachsende Zahlungsschwierigkeiten bei Hypothekennehmern mit geringer Bonität einen Kurseinbruch an den Aktienmärkten weltweit ausgelöst. Der Beginn von Bernankes Anhörung ist für 15.30 Uhr (MESZ) geplant.
Wachsende Risikoaversion gibt Yen Auftrieb
Die Spannungen im Streit des Westens mit dem Iran um dessen Atomprogramm sorgten unterdessen für eine kräftige Aufwertung des Yen. Aus Furcht vor einer Eskalation scheuten immer mehr Anleger das Risiko und lösten so genannte Carry Trades auf, sagten Börsianer. Der Dollar fiel auf 117,33 Yen und der Euro auf 156,37 Yen.
In den vergangenen Monaten nutzten viele Investoren die Zinsdifferenz zwischen Japan und anderen Staaten zu Carry Trades. Sie nahmen niedrig verzinste Yen-Kredite auf und investierten dieses Geld in höher verzinsten Währungen. Mit 0,5 Prozent ist der japanische Leitzins der mit Abstand niedrigste aller Industrienationen.
Die Vereinten Nationen hatten unlängst die Verschärfung der Sanktionen gegen Iran beschlossen, um das Land zum Stopp seiner Urananreicherung zu bewegen. Der Westen wirft Iran vor, nach Atomwaffen zu streben. Die Teheraner Regierung hat dies stets zurückgewiesen.
Quelle: ntv.de