Marktberichte

Wachstumsschock drückt Pfund Euro behauptet sich

Der Euro hält sich am Dienstagnachmittag zum Dollar auf hohem Niveau, wobei das Geschäft von Zurückhaltung geprägt ist. Die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer richtet sich ganz auf die Sitzung der der US-Notenbank, die bis Mittwoch dauern wird.

Holt der Dollar zur Erholung aus?

Holt der Dollar zur Erholung aus?

(Foto: REUTERS)

Der Euro pendelt am Dienstag um die Marke von 1,36 US-Dollar. Die Blicke der Devisenhändler richten sich gespannt auf die Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed. Mit einer Änderung der Leitzinsen rechnen die Finanzmärkte zwar nicht. Die Aussagen zu Inflation, Staatsverschuldung, Konjunktur und Arbeitsmarkt dürften Investoren jedoch akribisch auf Hinweise auf die künftige Geldpolitik der Federal Reserve durchleuchten.

Von besonderem Interesse wird dabei sein, wie die US-Notenbank sich zu den gestiegenen Nahrungs- und Energiepreisen äußert. "Wir gehen davon aus, dass dieses Thema angesprochen wird, rechnen aber nicht mit einer grundsätzlichen Änderung der bestehenden Haltung", meint ein Volkswirt. Es sei zwar in bestimmten Bereichen Preisdruck zu beobachten, von echten Risiken könne aber keine Rede sein.

Inflation oder Wachstumsdelle?

Inflationäre Gefahren stehe die geringe Wahrscheinlichkeit von Zweitrundeneffekten entgegen. Solange der US-Arbeitsmarkt sich nicht stark erholt, werde kaum Druck von der Lohnseite entstehen. Zudem stünden viele der Einzelstaaten unter Sparzwang, was den Preisdruck ebenfalls dämpfe. Die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA hätten zwar einige positive Signale enthalten, aber auch Enttäuschungen wie den Arbeitsmarktbericht für Dezember, der die hoch gesteckten Erwartungen nicht erfüllen konnte. Somit gebe es keinen Grund für die US-Notenbank, von ihrer bisherigen Politik abzuweichen.

Von der durchwachsenen Lage zeugten auch die aktuellen Daten. So hat das US-Verbrauchervertrauen laut dem Index des Conference Board im Januar merklich zugenommen und den höchsten Stand seit Mai 2010 erreicht. Dagegen zeugen die FHFA- und Case-Shiller-Hauspreisindizes von einer weiterhin schwierigen Lage am US-Immobilienmarkt.

"Es ist wohl mehr eine Dollarschwäche als eine Eurostärke, was die Gemeinschaftswährung derzeit voranbringt", meint ein Marktteilnehmer. Das Thema "Schuldenkrise" sei etwas in den Hintergrund getreten, nachdem es Signale der Entspannung gegeben habe. So ist die erste Anleihe der Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF) mit einer Laufzeit von fünf Jahren auf eine starke Nachfrage von Investoren gestoßen. Die Emission war mehr als achtmal überzeichnet.

Pfund unter Wachstumsdruck

Britisches Pfund / US-Dollar
Britisches Pfund / US-Dollar 1,33

In einer erstaunlich desolaten Lage befindet sich indes die Wirtschaft des Empire. Das britische Bruttoinlandsprodukt (BIP) hat im vierten Quartal deutlich nachgegeben. "Eine solche Verschlechterung hatten wohl nur wenige erwartet", meint ein Händler. Das BIP ist im vierten Quartal um 0,5 Prozent zurückgegangen, erwartet wurde dagegen ein Anstieg von 0,4 Prozent. Das Sparprogramm der Regierung mache sich damit nun in einer Verlangsamung der Wirtschaftsaktivität bemerkbar. Angesichts zugleich hoher Inflationsraten seien das keine guten Nachrichten. In der Folge ist das Pfund Sterling sowohl zum Euro als auch zum Dollar deutlich zurückgefallen.

Die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) sehen mit dem zuletzt starken Euro weiteres technisches Aufwärtspotenzial. So eröffneten Kurse oberhalb des jüngsten Hochs bei 1,3686 US-Dollar Raum bis 1,3785 US-Dollar. Unterstützungen machen die Analysten bei 1,3540, 1,3500 und 1,3365 US-Dollar aus.

Quelle: ntv.de, DJ

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