Anflug auf die 1,36 Dollar Euro bleibt stark
31.01.2013, 17:00 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Es mehren sich die Anzeichen für ein Ende der wirtschaftlichen Misere der Eurozone. Das Vertrauen der Anleger in den Euro steigt. Die jüngsten Beschlüsse der Fed helfen zusätzlich.
Der Euro hat sich knapp unter seinem 14-Monatshoch vom Vortag gehalten. Am Nachmittag stand die Gemeinschaftswährung bei 1,3570 US-Dollar, nachdem sie am Vortag bei 1,3588 Dollar den höchsten Stand seit November 2011 erreicht hatte. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,3550 Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7380 Euro.
Devisenhändler betonten, die Aussicht auf eine anhaltend lockere Geldpolitik der US-Notenbank Fed schwäche den Dollar. Allein im Januar hat die Gemeinschaftswährung zum Dollar fünf Cent an Wert gewonnen. Beobachter erklären die Entwicklung zum einen mit der spürbaren Beruhigung in der europäischen Schuldenkrise. Auf der anderen Seite neigen viele andere Währungen zur Schwäche. Sowohl der Dollar als auch das Britische Pfund und der Japanische Yen tendieren zurzeit schwach. Beim Dollar und Yen spielt die laxe Geldpolitik der dortigen Notenbanken eine große Rolle, beim Pfund eher die Wachstumsschwäche der Wirtschaft.
Die Fed will den seit fast drei Jahren bei faktisch null Prozent liegenden Leitzins erwartungsgemäß nicht antasten, um die schwächelnde US-Wirtschaft anzuschieben. Auch die massiven Aufkäufe von Staatsanleihen und Immobilienpapieren, die die Notenbank erst im Dezember auf eine monatliche Summe von 85 Milliarden Dollar erhöht hatte, sollen fortgesetzt werden, bis die Arbeitslosenquote auf 6,5 Prozent gefallen ist. Aktuell liegt diese bei 7,8 Prozent – und noch immer weit über dem jahrelangen durchschnittlichen Niveau von vor der seit mehr als fünf Jahren dauernden Krise.
Zudem hatte Daten aus der Euro-Zone zuletzt die Hoffnung, dass die Währungsgemeinschaft ihren konjunkturellen Tiefpunkt hinter sich gelassen hat. Der Euro könnte nun bis auf 1,37 Dollar steigen, prognostiziert UBS-Devisenstratege Gareth Berry. "Europa hat die Krise zwar noch nicht hinter sich gelassen und es gibt noch viel Unsicherheit - aber die jüngsten Entwicklungen machen einigen Anlegern doch genug Mut, wieder in die Gemeinschaftswährung zu investieren."
Devisenexperte Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen wollte weitere Kursgewinne beim Euro nicht ausschließen und sprach von einem intakten Aufwärtstrend. Allerdings dürfte sich die Gemeinschaftswährung zunächst einmal eine Verschnaufpause gönnen. Im weiteren Handelsverlauf werden Arbeitsmarktdaten aus den USA im Fokus der Devisenmärkte stehen.
Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ/dpa