Probleme in Spanien Euro bleibt unter Druck
24.05.2010, 22:00 UhrDie Schuldenkrise in der Euro-Zone hält die Welt weiterhin in Atem. Die jüngste Rettungsaktion im spanischen Bankensektor erinnert die Anleger daran, wie zahlreich die nach wie vor ungelösten Probleme sind. Der Euro geht abermals in die Knie.

Wenn die Banken wackeln, kann auch Spaniens König Juan Carlos wenig helfen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Probleme im spanischen Sparkassensektor haben am Pfingstmontag den Euro belastet. Die Gemeinschafswährung rutschte unter 1,24 US-Dollar, nachdem sie am Freitag zeitweise noch deutlich über 1,26 Dollar notiert hatte.
Am Wochenende hatte die Bank von Spanien die Sparkasse CajaSur übernommen. Deren prekäre Lage sei zwar bekannt gewesen, sagten Börsianer. Doch habe die Maßnahme die Anleger wieder an die problematische Lage in vielen europäischen Ländern erinnert. "Eine Bankenrettung in Spanien ist nicht das Problem, aber sollten da noch andere Banken Probleme haben, könnte das neuen Druck auf den Euro ausüben", erklärte RBS-Währungsstrategin Elsa Lignos in London.
Der Euro rutschte bis zum späten Abend auf 1,2382 Dollar ab. Noch am Freitag hatten Deckungskäufe den Euro bis auf 1,2669 Dollar getrieben. Viele Anleger hatten aus Angst vor Zentralbankinterventionen die europäische Währung gekauft und damit ihre extremen Shortpositionen etwas zurückgefahren.
Diese Wetten auf einen Euro-Kursverfall hatten die Gemeinschaftswährung in der vergangenen Woche zeitweise auf ein Vier-Jahres-Tief von 1,2146 Dollar gedrückt. Nach dieser Abwärtsbewegung sei eine Verschnaufpause durchaus angemessen, stellten die Analysten der Commerzbank fest. "Trotz des Stabilisierungspaktes der Eurogruppe bleibt die Unsicherheit im Markt groß und der Dollar als sicherer Hafen gefragt", fügten sie hinzu. Dem Euro dürfte daher wohl nur eine vorübergehende Pause vergönnt sein. Die Angst vor neuen möglichen Zentralbankinterventionen dürfte zwar zunächst eine schnelle weitere Abwertung verhindern. Doch bleibe der Euro angeschlagen.
Bund-Future zieht etwas an
Wegen des Feiertages in einigen europäischen Ländern war das Handelsvolumen in Europa relativ gering. "In London ist zwar kein offizieller Feiertag, aber viele Investoren werden den Whit Monday doch lieber dazu nutzen, in der Sonne zu liegen", sagte ein Rentenhändler in London. Neben dem deutschen Rentenhandel war auch der französische und italienische Markt offen.
Der Bund-Future verharrte bei 128,33 Punkten. Die Rendite der zehnjährigen deutschen Bundesanleihe rutschte bis auf 2,628 Prozent von 2,668 Prozent am Freitagabend.
Quelle: ntv.de, rts