Nach Inflationsdaten Euro deutlich härter
30.04.2014, 15:13 Uhr
(Foto: REUTERS)
Nach dem Kursverlust vom Vortag bewegt sich der Eurokurs wieder nach oben. Die europäischen Teuerungsrate bewegt sich im April über der des Vormonats.
Der geringer als erwartet ausgefallene Anstieg der europäischen Inflation bietet Anlegern keine klaren Hinweise auf die EZB-Geldpolitik. Der Euro gab in Reaktion auf die Zahlen zunächst etwas nach, rückte dann aber am Nachmittag über die Marke von 1,3850 US-Dollar an von zuvor 1,3794 Dollar.
Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3850 (Dienstag: 1,3826) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7220 (0,7233) Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,82300 (0,82220) britische Pfund, 142,07 (142,03) japanische Yen und 1,2200 (1,2200) Schweizer Franken fest.
Die Teuerung im Euroraum stieg im April auf 0,7 Prozent von 0,5 Prozent im Vormonat. Es sei nicht klar, ob die EZB bei ihrer Ratssitzung in der kommenden Woche eine Lockerung ihrer Geldpolitik beschließen werde, sagte Volkswirt Thomas Amend von HSBC Trinkaus. Ähnlich urteilte sein Kollege Ulrich Wortberg von der Helaba. Die Inflationsdaten trügen jedoch nicht dazu bei, die Spekulationen auf eine Zinssenkung oder auf Wertpapierkäufe der EZB zu dämpfen.
Analysten hatten ursprünglich sogar ein Inflationsplus von 0,8 Prozent erwartet. Allerdings hatte sich bereits am Dienstag nach den Inflationsdaten aus der größten Euro-Volkswirtschaft Deutschland angedeutet, dass die Zahl für den gesamten Währungsraum niedriger ausfallen könnte als gedacht.
Von stabilen Preisen spricht die EZB bei Werten von knapp zwei Prozent. Trotz der niedrigen Inflation sehen die Notenbanker um EZB-Präsident Mario Draghi derzeit eher keine Gefahr einer Deflation. Solch ein Preisverfall auf breiter Front gilt als sehr schädlich für eine Volkswirtschaft, da Konsumenten in der Erwartung sinkender Preise ihren Konsum ebenso aufschieben wie Firmen ihre Investitionen.
Quelle: ntv.de, wne/rts