Der Euro kann sich bis Donnerstagmittag deutlich gegen den Dollar erholen und notiert derzeit knapp über der Marke von 1,2850 US-Dollar. Mit den steigenden Aktienmärkten sinkt auch die Risikoaversion der Anleger wieder, was sich als stützend für den Euro auswirkt. Auch werden die Kommentare des US-Notenbankchefs Ben Bernanke nicht mehr so negativ gesehen wie noch am Morgen. Die negative Reaktion der Finanzmärkte dürfte wohl hauptsächlich darauf zurückzuführen gewesen sein, dass der Chairman der Federal Reserve keine neuen Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft verkündete.

Während der Befragung vor dem Bankenausschuss des Senats sprach Bernanke von einem "außergewöhnlich unsicheren" Ausblick. Die Anleger zeigten sich zunächst verschreckt und trennten sich von als riskant geltenden Assets, darunter auch dem Euro. Unter Marktbeobachtern mehren sich die Stimmen, die erwarten, dass die Fed in nicht allzu ferner Zukunft damit beginnen wird, ihre Politik der quantitativen Geldlockerung wieder hochzufahren, was am Dollar nicht spurlos vorüberziehen würde.

Für die Entwicklung des Euro/Dollar-Paars ergibt sich damit ein unklares Bild. Nachdem der Euro nach zuletzt mehreren Versuchen die Marke von 1,30 US-Dollar nicht nachhaltig überwinden konnte, hat sich die charttechnische Situation eingetrübt. Das Bild würde sich aber aufhellen, sollte es der Einheitswährung gelingen, nachhaltig über den Widerstand bei 1,2850/75 US-Dollar zu steigen. Die nächsten größeren Impulse könnte nun die Veröffentlichung der Banken-Stresstests am Freitag setzen.

Technisch betrachtet setzen die Indikatoren die jüngst begonnene Drehbewegung fort. Ein baldiger Anstieg über die wichtige Hürde bei 1,3000 US-Dollar sei daher nicht wahrscheinlich, so die Helaba. Unterstützungen fänden sich in der Zone 1,2710/30 US-Dollar und bei 1,2680 US-Dollar. Widerstände lokalisieren die Analysten bei 1,2870/75 US-Dollar und um 1,2920 US-Dollar.