Marktberichte

Nervösität bleibt, Spanien hilft Euro fängt sich

Zwei Namen, zwei Währungsräume: Euro und Schweizer Franken.

Zwei Namen, zwei Währungsräume: Euro und Schweizer Franken.

(Foto: REUTERS)

Am Donnerstag steigt der EU-Gipfel, der eine Lösung in der Schuldenkrise bringen soll. Ob das dann auch passiert, daran zweifeln einige Devisenhändler. Andere Marktteilnehmer sind voller Hoffnung. Der Euro versucht, das beste aus dieser vertrackten Situation zu machen. Spanien hilft dabei.

Für den Euro geht es am Dienstag kräftig nach oben. Kurzzeitig wurde das Niveau von 1,42 Dollar überwunden, danach pendelte sich die Gemeinschaftswährung um 1,4190 Dollar ein - noch immer knapp 1 Cent über den späten Vortageswerten. Die EZB legte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,4160 Dollar fest.

Auch gegen den Schweizer Franken kann sich die Währung erholen. Der Euro zog an und wurde mit 1,1632 Franken deutlich höher als im Spätgeschäft am Montag mit 1,1533 Franken bewertet.

Spanien hilft

Euro / Franken
Euro / Franken ,94

Am späten Vormittag hatte Spanien erfolgreich Geldmarktpapiere zu allerdings steigenden Renditen platziert. Die spanische Notenbank platzierte 4,45 Mrd. Euro. Angestrebt war eine Summe zwischen 3,5 Mrd. und 4,5 Mrd. Euro.

Nach der Auktion kam es zu einer deutlichen Entspannung der Lage an den europäischen Anleihenmärkten mit einem kräftigen Rückgang der Risikoaufschläge der richtungsweisenden 10-jährigen Anleihen aus Spanien, Italien und Griechenland.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Auslöser für die Euro-Aufschläge sind Hoffnungen, dass am Donnerstag auf dem EU-Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs neue Maßnahmen zur Stützung der Eurozone beschlossen werden. Dabei geht es vor allem darum, eine Ausweitung der Schuldenkrise jenseits der Peripherie auf die sehr viel wichtigeren Länder Italien und Spanien zu vermeiden.

Nach Einschätzung von Kreditanalysten könnte der Euro-Rettungsfonds EFSF ermächtigt werden, direkt oder indirekt Anleihen aus der Eurozone am Sekundärmarkt aufzukaufen. Allein die Ankündigung einer solchen Maßnahme könnte eine Rally an den Bondmärkten auslösen.

Nervosität bleibt

Die Nervosität am Markt bleibe aber weiter enorm hoch, hieß es in einem Kommentar der Commerzbank.

Neben der ungelösten Schuldenproblematik in Europa rückt nach Einschätzung der Helaba der Haushaltsstreit in den USA zunehmend in den Vordergrund. Die Mehrheit der Marktteilnehmer gehe weiterhin von einem Kompromiss in letzter Minute aus. Allerdings steige die Nervosität mit jedem Tag, an dem keine Einigung zwischen den Republikanern und Demokraten erzielt werde. Vor diesem Hintergrund seien weitere nervöse Kursschwankungen an den Devisenmärkten nicht auszuschließen.

ZEW bewegt nicht

Die Rendite italienischer Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren notieren wieder deutlicher unter 6 Prozent, ein Niveau, das von vielen Beobachtern als kritisch angesehen wird.

Gold, Feinunze
Gold, Feinunze 3.586,09

Die Bekanntgabe eines deutlich unter den Erwartungen gebliebenen ZEW-Konjunkturbarometers spielt in diesem Umfeld keine Rolle. Im Juli sank der Frühindikator auf minus 15,1 von minus 9,0 Punkten, Volkswirte hatten lediglich mit minus 11,5 Punkten gerechnet.

"Die Umfrage steht aber unter dem Einfluss der eskalierenden Finanzkrise. Und angesichts der jüngsten Dynamik wäre es schon fast überraschend gewesen, wenn der Index der Prognose entsprochen hätte", sagt ein Händler. Damit eröffnet sich Enttäuschungspotenial für den ifo-Geschäftsklimaindex am Freitag. Von Marktbeobachtern wird die Handelsspanne für das Euro/Dollar-Paar mit 1,3987 und 1,42 Dollar angegeben.

Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen