Marktberichte

Deutlich unter 1,35 Dollar Euro findet keinen Anschluss

Starke US-Konjunkturdaten geben dem Dollar zum Auftakt der neuen Handelswoche weiter Rückenwind. Doch auch hausgemachte Unsicherheiten im Euro-Land drücken auf die Gemeinschaftswährung.

RTR2993S.jpg

(Foto: REUTERS)

Nach den als positiv angesehenen US-Konjunkturdaten, die am Osterwochenende veröffentlicht wurden, zeigt sich der Euro am Dienstagmittag etwas schwächer zum Dollar und handelt knapp über der Marke von 1,34 US-Dollar. Am Donnerstag vergangener Woche hatte sich der Euro noch mit 1,3552 US-Dollar in das lange Osterwochenende verabschiedet.

"Sowohl der zwischenzeitlich veröffentlichte US-Arbeitsmarktbericht als auch der ISM-Index für den Dienstleistungssektor deuten nach Einschätzung des Marktes auf eine anhaltende und womöglich etwas stärker als erwartet ausfallende Konjunkturerholung in den USA hin", sagt ein Währungshändler. Trotz der weiter Besorgnis erregenden Verfassung des US-Immobilienmarkts preise der Markt daher nun eine etwas höhere Wahrscheinlichkeit einer baldigen Leitzinsanhebung durch die Federal Reserve ein. "Das bremst dann die auf der Refinanzierungswährung 'Greenback' basierenden Carry Trades etwas."

Zudem lasten nach Ansicht eines weiteren Händlers Berichte auf dem Euro, nach denen die griechische Regierung das Rettungspaket der Europäischen Union, das im Falle einer Pleite Griechenlands greifen soll, neu verhandeln will. Es heißt, dass die Griechen eine Beteiligung des Internationalen Währungsfonds zu vermeiden suchen. Eine neue Informationen sei dies allerdings nicht, kommentiert der Händler. "Das Thema Griechenland wird an den Devisenmärkten rauf- und runtergespielt."

Britisches Pfund unter Druck

Auch das britische Pfund musste am Dienstagvormittag Verluste zum Euro wie zum Dollar hinnehmen. Devisenhändler verweisen auf die Befürchtung, dass Großbritannien nach den Wahlen Anfang Mai eine politische Hängepartie bevorsteht. "Der Kurs des britischen Pfund hängt nun mal an den Wahlen", meint ein Devisenhändler. Sobald eine Umfrage eine Richtung vorgebe, reagiere das Pfund. "Alles nur kein Patt", dürfte sich positiv auf den Kurs auswirken.

Der britische Premierminister Gordon Brown hat den 6. Mai als Termin für die Parlamentswahlen festgesetzt. Queen Elizabeth II. habe der von ihm beantragten Parlamentsauflösung zugestimmt, sagte Brown am Dienstag vor seinem Amtssitz in der Downing Street Nr. 10. Die regierende Labour-Partei liegt derzeit fünf bis zehn Prozentpunkte hinter den Konservativen um Oppositionsführer David Cameron. Beobachter gehen davon aus, dass dies für klare politische Verhältnisse nicht ausreiche.

Die Impulse von der Konjunkturseite für das Währungsgeschäft dürften angesichts der faktisch leeren Agenda am Dienstag überschaubar bleiben. Höhepunkt ist wohl am Abend die Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank. Entgegen den Erwartungen einiger Marktteilnehmer hat sich mit Thomas Hoenig, President der Federal Reserve Bank of Kansas City, seinerzeit abermals nur ein Mitglied des Gremiums dagegen ausgesprochen, dem Markt wieder für einen ausgedehnten Zeitraum extrem billiges Geld zuzusichern.

Charttechnisch ist der Euro zum Dollar im Bereich von 1,3343 US-Dollar unterstützt, Widerstand findet sich auf dem Niveau von 1,3538 US-Dollar.

Quelle: ntv.de, DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen