Kompromissbereitschaft im US-Finanzstreit Euro gerät unter Druck
16.10.2013, 18:35 Uhr
Der Greenback erfährt neuen Rückenwind.
(Foto: REUTERS)
Devisenanleger warten auf eine Einigung im US-Haushaltsstreit. Und genau die zeichnet sich am Abend ab, nachdem der Senat einen Kompromiss erarbeitet hat, der nun noch vom Repräsentantenhaus abgesegnet werden muss. Der Dollar klettert.
Die sich abzeichnende Wendung zum Positiven im US-Etatstreit sorgt am Devisenmarkt für Wirbel. Der Dollar, der unter dem wochenlangen Gerangel deutlich gelitten hat, konnte nach der Ankündigung eines Kompromisses im Senat zulegen. Der Euro notierte am Mittwochaberd wieder unter der 1,35-Dollar-Marke bei 1,3488 Dollar, nachdem er am Mittag noch deutlich über 1,35 Dollar gelegen hatte.
Im Senat ist es Demokraten und Republikanern gelungen, einen gemeinsamen Vorschlag zur Erhöhung der Schuldengrenze und einen Übergangsetat zur Finanzierung des Bundes auszuarbeiten. Nun ist das republikanisch dominierte Repräsentantenhaus am Zug, es muss dem Kompromiss zustimmen. Der Zeitpunkt war allerdings unklar.
Rendite deutscher Anleihen steigt
Die Hoffnung auf eine Einigung im US-Haushaltsstreit hat die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen weiter in die Höhe getrieben. Die Staatstitel warfen in der Spitze 1,926 Prozent ab, so viel wie seit drei Wochen nicht mehr. Investoren trennen sich derzeit von den gern in unsicheren Zeiten gefragten Bundesanleihen, weil sie auf einen Deal der US-Politiker in letzter Minute setzen. Die Kurse fallen, im Gegenzug steigen die Renditen.
Am Donnerstag dürfte nach Angaben des US-Finanzministeriums das derzeit bei 16,7 Billionen Dollar liegende Schuldenlimit der USA erreicht sein. Sollte Amerika danach zahlungsunfähig werden, könnte das verheerende Folgen für die globale Konjunktur haben.
Arbeitsmarktdaten helfen Pfund
Robuste Arbeitsmarktdaten haben derweil das Pfund gestützt. Die britische Landeswährung zog auf ein Tageshoch von 1,6064 Dollar an nach 1,5995 Dollar im Schlussgeschäft des Vortages. Der Euro fiel zeitweise auf 84,28 Pence zurück von 84,44 Pence vor Veröffentlichung der Daten. Die Arbeitslosenrate in Großbritannien lag unverändert bei 7,7 Prozent, aber die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenhilfe ging im September deutlich zurück.
Quelle: ntv.de, rts/DJ