Augen auf Kurodo und Draghi Euro gewinnt an Höhe
05.03.2013, 10:18 Uhr
Bewegt den Yen schon vor Amtsantritt: Haruhiko Kuroda.
(Foto: AP/dpa)
Mit der Nominierung eines neuen Notenbankchefs sind die Würfel in Tokio gefallen: Devisenexperten blicken auf deutliche Reaktionen beim Yen. Innerhalb der Eurozone wächst die Spannung vor dem anstehenden Zinsentscheid der EZB.
Der Kurs des Euro hält sich am zweiten Handelstag der Woche weitgehend stabil. Die Gemeinschaftswährung kostet am Vormittag 1,3069 Dollar und damit etwa 0,2 Prozent mehr als im späten New Yorker Handel am Vorabend.
Händler erklärten, wegen der schwierigen Regierungsbildung in Italien hielten sich Investoren beim Euro zunächst zurück und warteten die weiteren politischen Entwicklungen ab. Der Prozess dürfte sich noch hinziehen. Angesichts der zuletzt positiv ausgefallenen Konjunkturdaten aus den USA sei aber etwas mehr Optimismus in den Markt gekommen.
Als Nächstes dürfte sich die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer in Richtung Zinsentscheid der EZB am Donnerstag wenden. Eine Leitzinssenkung ist nach Einschätzung einiger Beobachter zumindest wahrscheinlicher geworden. Gegen eine rasche Zinssenkung spricht, dass es angesichts der Lage in Italien sehr nach einer politischen Entscheidung aussehen würde, was nicht zur Politik der EZB passen würde.
Der künftige Kurs der Bank of Japan
Mit Blick auf die Nominierung des neuen Zentralbankchefs an der Spitze der Bank of Japan (BoJ) blickten Devisenstrategen auf deutliche Reaktionen beim der Yen. Der Dollar fiel um 0,4 Prozent auf 93,11 Yen. Der Euro gab um 0,2 Prozent nach und war zu 121,50 Yen zu haben.
Im Vorfeld der Entscheidung war der Yen gefallen, da Investoren vom nun nominierten Kandidaten Haruhiko Kuroda eine Fortsetzung der auf eine Yen-Abwertung zielenden lockeren Geldpolitik erwarten. Händler sprachen von einer "buy-the-rumour-sell-the-fact"-Strategie der Investoren.
Der angehende BoJ-Chef hat bereits in Aussicht gestellt, im Kampf gegen die Krise sehr offensiv vorzugehen. Bei einer Anhörung im Unterhaus in Tokio hatte Kuroda am Montag deutlich gemacht, dass die für 2014 angepeilten unbegrenzten Anleihenkäufe unter seiner Ägide vorgezogen werden dürften. Zugleich will Kuroda, der noch vom Parlament bestätigt werden muss, in den Kauf von Staatstiteln mit längerer Laufzeit einsteigen und so die langfristigen Zinsen drücken. Das Anwerfen der Notenpresse sei nicht ausreichend, um die Spirale aus fallenden Preisen und sinkenden Investitionen zu brechen.
Quelle: ntv.de, ddi/rts