Nach EZB-Zinsentscheid Euro gibt ab
09.01.2014, 15:25 Uhr
Alles schaut auf die Fed: Der Dollar steigt, der Euro fällt.
(Foto: REUTERS)
Spekulationen auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik setzen dem Euro zu. Die Gemeinschaftswährung fällt zeitweise auf den tiefsten Stand seit fünf Wochen.
Der Euro ist am frühen Nachmittag unter die Marke von 1,36 Dollar gefallen und tendierte im Verlauf bei 1,3560 Dollar. Händler führten das auf die Pressekonferenz von EZB-Präsident Mario Draghi zurück. Dort sei er sehr "taubenhaft" aufgetreten, hieß es am Markt. "Der EZB-Rat hält sich alle Optionen offen", so Ralf Umlauf von der Helaba. Im November hatte die EZB den Leitzins überraschend auf das Rekordtief von 0,25 Prozent gesenkt, auch um Deflationsgefahren frühzeitig mit billigem Geld zu bekämpfen.
Die Notenbanker hatten den Leitzins zwar nicht weiter gesenkt. Doch Draghi betonte, die EZB werde handeln, sollte es Grund zur Annahme geben, dass sich die mittelfristige Einschätzung verschlechtere. Thomas Abend, Analyst bei HSBC Trinkaus, betonte: "Sollte die Inflationsrate weiter zurückgehen oder es zu Verzerrungen am Geldmarkt kommen, könnte die EZB im Laufe des Jahres wohl noch einmal aktiv werden."
Die Europäische Zentralbank hatte bei der Festlegung der täglichen Referenzkurse noch einen Wechselkurs von 1,3612 US-Dollar für den Euro errechnet. Ein Euro entsprach außerdem 142,92 Yen, 0,82575 Pfund Sterling und 1,2368 Schweizer Franken.
Der Devisenmarkt blickt derzeit auch auf die USA. "Die deutliche Verbesserung der Arbeitsmarktlage setzt sich fort", meinte Ulrich Wortberg von der Helaba. Die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt ist entscheidend für das weitere Eindämmen der Geldflut durch die Notenbank Fed. Nach dem Fed-Protokoll vom Dezember, gehen Marktteilnehmer nun davon aus, dass eine Zinserhöhung etwas früher als bislang erwartet kommen wird: Statt Mitte 2015 wird nun der April 2015 als wahrscheinlicher Zeitpunkt für den Ausstieg aus der Nullzinspolitik gehandelt.
Quelle: ntv.de, ddi/rts/dpa