Marktberichte

Übertriebene Reaktion auf Fed? Euro gibt wieder leicht ab

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(Foto: imago stock&people)

Die US-Notenbank hat mit ihren jüngsten Aussagen und der daraus ableitbaren Zurückhaltung beim Thema Zinserhöhung den Dollar zunächst geschwächt. Der Euro profitiert zwischenzeitlich davon - am Abend geht der Kurs jedoch wieder nach unten.

Der Euro hat seine jüngsten deutlichen Gewinne am Donnerstag wieder größtenteils abgeben. Zuletzt kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,2695 US-Dollar, nachdem sie zuvor bis auf 1,2791 US-Dollar gestiegen war. Die US-Notenbank hatte die Erwartungen an eine Zinserhöhung gedämpft und den Dollar-Kurs so auf Talfahrt geschickt.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,17

Vor der Veröffentlichung des Protokolls der US-Notenbank am Mittwochabend hatte der Euro noch bei 1,2650 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,2763 (Mittwoch: 1,2645) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7835 (0,7908) Euro. Die US-Notenbank hatte am Mittwoch keine Signale für eine baldige Leitzinsanhebung gegeben. In ihrem Protokoll ("Minutes") hatte sie vor den Folgen einer Abschwächung der Weltkonjunktur für die US-Wirtschaft gewarnt. Einige Mitglieder verwiesen zudem auf mögliche Belastungen für die Exportwirtschaft durch den gestiegenen Dollar-Kurs.

"Die Aussagen hatten den Dollar zunächst merklich unter Druck gebracht", sagte Stephan Rieke, Devisenexperte von der BHF-Bank. Die Reaktion auf die "Minutes" sei jedoch etwas übertrieben gewesen. Schließlich hätten die Fed-Mitglieder auch auf die gute Lage der US-Wirtschaft verwiesen. Im Nachmittagshandel geriet der Euro dann auch wieder unter Druck. Die deutlich gesunkenen deutschen Exporte hätten am Markt kaum eine Rolle gespielt, sagte Rieke. Bereits zuvor hätten eine Reihe von Konjunkturdaten eine Abschwächung signalisiert.

Quelle: ntv.de, kst/jwu/DJ/rts/dpa

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