US-Dollar zum Yen wieder stärker Euro hält sich stabil
21.05.2013, 20:55 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Eurokurs verzeichnet am Dienstag keine größeren Ausschläge. Die Gemeinschaftswährung verharrt unterhalb der Marke von 1,29 US-Dollar. Der Mittwoch-Auftritt von Fed-Chef Bernanke schwebt die ein Damoklesschwert über den Finanzmärkten.
Ohne neue Impulse vom Rentenmarkt hat sich der Euro am Dienstag bei Kursen in der Spanne zwischen 1,2850 und 1,29 US-Dollar stabilisiert - am Abend lag er kurzzeitig darüber. Angesichts der am Mittwoch bevorstehenden Anhörung von US-Notenbankchef Ben Bernanke vor einem Kongressausschuss habe kaum jemand neue Positionen eingehen wollen, erklärten Händler.
So bewegten sich an den Rentenmärkten die Kurse der Staatsanleihen in keine klare Richtung. Während die Renditen der italienischen Papiere leicht anzogen, gaben die der spanischen nach. Der Bund-Future rutschte um 17 Ticks auf 144,69 Zähler ab. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84910 (0,84560) britische Pfund, 132,33 (131,86) japanische Yen und 1,2476 (1,2460) Schweizer Franken fest.
Nachdem sich die US-Konjunktur zuletzt gar nicht so schlecht entwickelt hatte, fragen sich viele Anleger, wie lange die Fed die Geldschleusen noch so weit geöffnet halten wird. Einige Analysten vermuten, die US-Notenbank könnte noch in diesem Jahr die Geldflut etwas drosseln. Dies würde dem Dollar vermutlich weiter nach oben helfen. Zum Yen holte der Dollar am Dienstag bereits auf und notierte mit 102,78 Yen über dem Vortagesschluss von 102,26 Yen.
Am Pfingstmontag war der Yen gestiegen, nachdem Wirtschaftsminister Akira Amari erklärt hatte, die Yen-Stärke sei nun weitgehend korrigiert. Am Dienstag stellte Amari klar, er hoffe, dass sich die japanische Währung auf einem Niveau stabilisieren werde, das den Fundamentaldaten entspreche und einen ausgewogenen Einfluss auf die Importe und Exporte des Landes habe. Der Yen hat seit Jahresbeginn 15,5 Prozent zum Dollar verloren. Japans Notenbank dürfte die Geldpolitik unvermindert locker halten.
Weitere Yen-Abwertung erwartet
Hinsichtlich der Yen-Schwäche fühlen sich die Währungsexperten der DZ Bank an das Jahr 1995 erinnert. Der Dollar sei zum Yen inzwischen auf ein Viereinhalb-Jahreshoch gestiegen und nur sehr wenige Marktbeobachter rechneten nicht mit einer weiteren Abwertung der japanischen Währung.
Die derzeit vorgenommenen massiven Eingriffe der japanischen Notenbank seien vor 18 Jahren schon einmal zu beobachten gewesen. Auch damals seien die Markterwartungen bezüglich US-Konjunktur und der US-Leitzinsen eindeutig nach oben gerichtet gewesen. 1995 seien drei Jahre eines Ausverkaufs des Yen gefolgt mit einem Anstieg des Dollar von rund 80 auf über 147 Yen.
Anders als 1995 habe Japan zuletzt aber auf Interventionen zur Schwächung des Yen verzichtet und versucht, zumindest den Schein zu wahren, keine Wechselkursmanipulation zu betreiben. Anders als damals sei zudem die Stabilität der asiatischen Nachbarn Japans und des japanischen Bankensektors deutlich höher ausgeprägt. Unter dem Strich blieben damit eine zunächst weiter intakte Yen-Baisse und faszinierende Parallelen - aber eben nicht in allen Punkten.
Quelle: ntv.de, dpa/DJ/rts