Marktberichte

Kompromiss im US-Haushaltsstreit? Euro hält sich über 1,35

Es könnte voran gehen in Washington.

Es könnte voran gehen in Washington.

(Foto: REUTERS)

Marktteilnehmer sehen Bewegung im US-Haushaltsstreit. Das stützt vorübergehend etwas den Dollar. Doch die Gemeinschaftswährung kommt wieder zurück.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,16

Der Euro hat erneut etwas zugelegt. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,3511 Dollar Zuvor hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs auf 1,3532 Dollar festgesetzt. Der Greenback kostete damit 0,7390 Euro. Am Morgen war die Gemeinschaftswährung zwischenzeitlich unter die 1,35er Marke gefallen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84810 britische Pfund, 132,37 japanische Yen und 1,2311 Schweizer Franken fest.

In den USA mehren sich die Anzeichen, dass beide politischen Lager zumindest vorübergehend einen Kompromiss im festgefahrenen Etatstreit finden könnten. Demnach sei denkbar, dass die Republikaner einer zeitlich begrenzten Anhebung der Schuldenobergrenze zustimmen. So gewännen beide Seiten Zeit für weitere Verhandlungen. Die Hoffnung auf eine Einigung gab dem Dollar kurzzeitig Kursauftrieb.

BoE bestätigt Zinsniveau

Derweil hat die britische Notenbank den Leitzins erwartungsgemäß bei dem Rekordtief von 0,5 Prozent bestätigt. Die Zinsen sollen demnach mindestens so lange so niedrig bleiben, bis die Arbeitslosenquote auf sieben Prozent gefallen ist. Die Währungshüter rechnen damit, dass dies erst Ende 2016 der Fall sein wird. Aktuell liegt die Arbeitslosenquote noch bei 7,7 Prozent.

Mit der Wirtschaft des Landes, das vor allem wegen seines großen Finanzsektors in und um London stark unter den Folgen der Finanzkrise zu leiden hatte, geht es allerdings mittlerweile wieder leicht aufwärts. Nach den jüngsten Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) könnte die Wirtschaft in diesem Jahr 1,4 Prozent und im kommenden Jahr sogar 1,9 Prozent wachsen. Die Erholung hat allerdings noch nicht wieder das Niveau vor Ausbruch der Krise erreicht.

Brasilien hebt Leitzins

Dagegen hat Brasilien zur Dämpfung der hohen Inflation zum fünften Mal in Folge seit April die Leitzinsen erhöht. Die Zentralbank (Banco Central do Brasil) hob den sogenannten Selic-Satz von 9,0 auf 9,5 Prozent an. Damit sind die Realzinsen - Zins minus Inflation - der sechstgrößten Volkswirtschaft mit 3,5 Prozent die höchsten der Welt, wie die Zeitung "Globo" unter Berufung auf eine Projektion für die nächsten zwölf Monate berichtete. Die Inflationsrate lag in den zurückliegenden zwölf Monaten akkumuliert bei 5,86 Prozent. 2013 stehen möglicherweise noch Benzinpreis-Erhöhungen an.

Analysten rechnen mit einem Leitzinsniveau von 10,0 Prozent bis Ende des Jahres. Konjunkturell dürfte der neuerliche Zinsschritt dämpfend wirken.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa/DJ

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