Yen gesucht Euro hält sich wacker
20.01.2014, 15:25 Uhr
Der Dollar hält sich stabil zum Euro.
(Foto: REUTERS)
Am Devisenmarkt gibt es zu Wochenbeginn keine großen Bewegungen. Der Euro liegt weiter unterhalb der Marke von 1,36er Dollar. Der Yen wird angesichts durchwachsener chinesischer Konjunkturdaten fester gehandelt.
Der Euro hat sich zum Wochenstart im Vergleich zum Dollar kaum bewegt. Die Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag mit 1,3558 Dollar bewertet nach 1,3539 Dollar am Freitagabend in New York. Zuvor legte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs auf 1,3566 Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7371 Euro. Zu anderen wichtigen Währungen setzte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,82620 britische Pfund, 141,05 japanische Yen und 1,2337 Schweizer Franken fest.
Die im Gegensatz zur US-Notenbank Fed weiterhin sehr lockere Geldpolitik der EZB belastet nach Einschätzung von Börsianern tendenziell den Euro. Aus Sicht von Devisenanlegern schienen Fed- und EZB-Geldpolitik besonders weit auseinanderzudriften, hieß es in einem Kommentar der Commerzbank. Diese Tatsache sei in den aktuellen Notierungen noch nicht hinlänglich eingepreist. "Die weiterhin enttäuschend niedrige Inflationsentwicklung könnte die EZB leicht zu weiteren expansiven Maßnahmen veranlassen."
Konjunkturdaten liefern derweil kaum Impulse für den Handel zwischen Euro und Dollar. In Europa standen nur wenige Zahlen an, in den USA bleibt es wegen eines Feiertags ruhig.
Derweil sorgen unklare Wirtschaftssignale aus China für einen leicht zulegenden Yen, der vielen Anlegern als sicherer Hafen gilt. Der Dollar kommt auf 104,13 Yen zurück. In der Nacht wurde bekannt, dass sich das Wachstum in China zum Jahresende hin etwas abgeschwächt hat. Weil die Zahlen aber etwas über den Erwartungen lagen, profitierten Währungen rohstoffreicher Länder wie Australien. China ist einer der weltgrößten Rohstoffimporteure.
Der Fall der Rendite der zehnjährigen US-Anleihen sowie die Schwäche des Nikkei - minus 0,6 Prozent - üben auf den Dollar zum Yen einigen Druck aus, wie Barclays sagt. Barclays sieht dies lediglich als eine kurzfristige Erholung des Yen und bleibt bei dem "bearishen" Ausblick für die japanische Währung. Kaufgelegenheiten böten sich im Dollar, wenn dieser auf 103,70/103,30 Yen falle, bzw. im Euro, sofern dieser auf 141,20 Yen sinke.
Lira fällt auf Rekordtief
Angesichts der Unsicherheit über den weiteren Kurs der Zentralbank steht die türkische Lira unter Druck. Der Dollar zog um 0,4 Prozent an auf 2,25 Lira. Die Kosten zur Absicherung von Krediten stiegen nach Daten von Markit vor diesem Hintergrund auf den höchsten Stand seit 18 Monaten.
Analysten sagen, zur Unterstützung der türkischen Währung müsste die Zentralbank auf ihrer Sitzung am Dienstag ihre Geldpolitik straffen. Immerhin hat die Lira allein in den vergangenen drei Monaten zwölf Prozent an Wert verloren. "Sollte die Notenbank morgen nicht handeln, werden die Märkte entsprechend reagieren", sagte Analyst Simon Quijano-Evans von der Commerzbank in London. Er geht davon aus, dass die Zentralbank aktiv werden wird, um den von politischen Unruhen und anziehender Inflation verunsicherten Markt zu beruhigen. Zu erwarten seien entweder eine Zinsanhebung oder der Einsatz anderer geldpolitischer Instrumente.
Quelle: ntv.de, jga/jwu/rts/DJ/dpa