Marktberichte

Moody's stuft Spanien ab Euro hält sich wacker

Trotz der Herunterstufung Spaniens durch eine Ratingagentur gewinnt der Euro zum Dollar an Wert. Händler führen das auf Berichte zurück, wonach Deutschland und Frankreich vor einer Einigung auf eine Hebelung des Rettungsschirms auf zwei Billionen Euro stehen.

Spaniens Wirtschaftsministerin Elena Salgado.

Spaniens Wirtschaftsministerin Elena Salgado.

(Foto: REUTERS)

Der Euro hat wieder zugelegt und die Marke von 1,38 Dollar überwunden. Die Gemeinschaftswährung tendiert im Verlauf bei 1,3850 US-Dollar. In der Nacht war sie noch auf 1,3750 gefallen, da die Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit Spaniens abgestuft hatte. Grund für die Stärke ist nach Aussage aus dem Handel die Hoffnung, dass dem EU-Gipfel am Wochenende in Cannes doch der "große europäische Wurf" gelingen könnte.

Zeitungsberichten zufolge haben sich Deutschland und Frankreich auf eine Vervielfachung des Volumens des Euro-Rettungsschirms EFSF geeinigt. Die Schlagkraft soll demnach durch eine Hebelung von derzeit 440  Mrd. Euro auf mehr als 2 Billionen Euro erhöht werden. Dies habe viele Investoren wieder etwas zuversichtlicher gestimmt, hieß es. Die Politiker schienen sich darauf zu verständigen, dass das bisherige Volumen für eine längerfristige Stabilisierung der Eurokrise nicht ausreiche.

Viele Anleger spekulieren offenbar auf die billionenschwere Hebelung des Rettungsschirms - obwohl die Bundesregierung eine Einigung über eine Aufstockung des Fonds dementiert. "Die Investoren gehen davon aus, dass die Politiker bald irgendwas präsentieren müssen und da greifen sie nach jedem Strohhalm", sagte ein Händler.

Die Herunterstufung Spaniens durch Moody's habe sich nicht nachhaltig belastend auf die Gemeinschaftswährung ausgewirkt, hieß es. Die Ratingagentur hatte in der Nacht das spanische Kreditrating um zwei Stufen auf "A1" reduziert.

Zum Schweizer Franken kletterte der Euro auf ein Fünf-Monats-Hoch. Die Gemeinschaftswährung legte bis auf 1,2466 Franken zu. Händler verwiesen auf anhaltende Spekulationen, dass die Schweizer Nationalbank (SNB) den Euro-Mindestkurses von 1,20 Franken anheben könnte. Die SNB hatte den Mindestkurs Anfang September festgelegt, um die von Euro-Schuldenkrise und US-Konjunktursorgen ausgelöste Aufwertung ihrer Währung zu stoppen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3828 (Dienstag: 1,3676) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7232 (0,7312) Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87495 (0,87020) britische Pfund, 106,19 (104,97) japanische Yen und 1,2428 (1,2348) Schweizer Franken fest.

Quelle: ntv.de, jga/DJ/rts

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