Marktberichte

Dollar gibt nach Euro härter

Der Euro präsentiert sich deutlich fester. Grund sind Spekulationen um eine EZB-Zinserhöhung. Der EZB-Rat tagt am Donnerstag. Der US-Dollar wird wohl bis zur Kongressanhörung von Fed-Chef Bernanke unter Druck stehen.

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(Foto: dpa)

Die Notenbanken der USA und Europas dürften in der Zinspolitik künftig getrennte Wege gehen. Die Anleger am Devisenmarkt setzen deshalb immer mehr auf den Euro, der bei höheren Zinsen höhere Erträge abwerfen würde. Die Gemeinschaftswährung stieg am Montag um 0,6 Prozent auf 1,3832 US-Dollar. Der Greenback verlor zugleich gegenüber einem Korb anderer Währungen an Boden: Der Dollar-Index sank auf den niedrigsten Stand seit dreieinhalb Monaten.

Die Anleger gehen davon aus, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) länger mit einer Zinserhöhung warten wird als die Europäische Zentralbank (EZB). Während die Fed den schwächelnden Aufschwung der US-Wirtschaft weiter mit billigem Geld unterstützen will, haben führende Vertreter der EZB in ihrer Wortwahl bereits zum Kampf gegen eine steigende Inflation geblasen.

Analysten zufolge steht der Dollar vor allem bis zur Kongressanhörung von Fed-Chef Ben Bernanke am Dienstag und Mittwoch unter Druck. Bernanke werde vermutlich bei seiner Einschätzung bleiben, dass sich die Lage in der US-Wirtschaft zwar verbessere, insbesondere gegen die weiterhin hohe Arbeitslosigkeit aber weitere Hilfen nötig seien.

Dagegen rechnen Anleger damit, dass die EZB bei ihrem Treffen am Donnerstag den Ton gegen steigende Teuerungsraten weiter verschärfen und somit steigende Zinsen in Aussicht stellen wird. Höhere Zinsen machen Anlagen in der Devise attraktiver. Die steigende Inflation im Euro-Raum bekommen auch die deutschen Exporteure zu spüren: Wegen explodierender Kosten für Energie und Rohstoffe haben sie im Januar ihre Preise so stark angehoben wie seit fast drei Jahrzehnten nicht mehr.

Der leicht niedrigere Ölpreis ließ Anleger zudem wieder etwas risikofreudiger werden. Deshalb waren die als sichere Anlagen gefragten Bundesanleihen weniger gefragt. Der auf Basis der Staatspapiere errechnete Bund-Future gab um 20 Ticks auf 124,13 Punkte nach.

Quelle: ntv.de, rts

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